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Symposium CoLaboratory of Future an der Architekturbiennale Venedig 2023
(Bilder: Matteo de Mattia)
Agent:innen des Wandels. Der Beitrag der baukulturellen Bildung für eine nachhaltig gebaute Umwelt – Archijeunes-Programmteil im Schweizer Pavillon
Impressionen vom Symposium
Tommaso Rava, unser Gastgeber vom Schweizer Pavillon/ Pro Helvetia
Impuls von Archijeunes-Präsident Thomas Schregenberger
Impuls von Barbara Windholz vom LABforKids
(Bild: Impuls von Alessio de Gottardi vom i2a)
Statements des Langen Tisch baukulturelle Bildung Schweiz

Am 20. und 21. Oktober 2023 fand das internationale Symposium «coLABORATORY OF FUTURE» an der Architekturbiennale in Venedig statt. Als sechste Folge von «get involved» von bink (Oe) wurde die Veranstaltung zum ersten Mal trinational mit Archijeunes (CH) und Architektur und Schule (D) im Österreichischen, Deutschen und Schweizer Pavillon durchgeführt. Die Teilnehmenden – darunter auch eine Gymnasialklasse aus Wien – haben sich am Symposium intensiv mit den Themen «Klima, Wandel, Engagement» auseinandergesetzt.

Archijeunes war für den Programmteil im Schweizer Pavillon in den Giardini am 20.10. nachmittags zuständig. Dieser drehte sich um die Frage, wie sich der drängende Wandel hin zu einer nachhaltig gebauten Umwelt in der Praxis der baukulturellen Bildung konstruktiv mitgestalten lässt. Hierzu reflektierten Impulse von Barbara Windholz des LABforKids aus Zug und von Alessio de Gottardi des i2a aus Lugano was heute bereits dafür gemacht wird – und was es noch zu tun gibt. Spannende Einblicke gaben die von ihnen vorgestellten Vermittlungsprojekte: das BaukulturMOBIL, das Schüler:innen als mobiles und modular aufgebautes «Baulabor» ein wandelbares Experimentierfeld bietet, wie auch das breit angelegte Schulvermittlungsprojekt Mediazione Giovani, an dem Jugendliche in Lugano an der städtischen Richtplanrevision mitarbeiten.

Der von Archijeunes koordinierte „Lange Tisch baukulturelle Bildung Schweiz” vereint Organisationen aus allen Landesteilen, die in der Baukulturvermittlung tätig sind. Für „coLABORATORY OF FUTURE“ haben insgesamt 12 Organisationen Kern-Aussagen zur Bedeutung von baukultureller Bildung für die Gestaltung von nachhaltigeren Lebensräumen verfasst – neben den o.g. waren dies der Ballenberg, drumrum Raumschule, Konferenz Bildschulen Schweiz, PH Schwyz, Schweizerischer Heimatschutz, S AM Schweizerisches Architekturmuseum, Ville-en-tête, ZAZ Bellerive und das Zeughaus Teufen. Die Statements wurden als Plakate im Schweizer Pavillon ausgestellt und Postkarten davon verteilt.

In der Baukultur ist heute vor allem Um- und Weiterbauen gefragt. Hierzu braucht es neue Konzepte und Strategien für die Planenden, aber auch ein Umdenken der ganzen Gesellschaft, wie Thomas Schregenberger von Archijeunes eingangs betonte: Gefragt ist ein sorgsames Weiterentwickeln des Baubestands, das mit vorgefundenen Situationen und Bauteilen neue Raumverbindungen und -qualitäten schaffen kann. Im Wandel eröffnen sich so vielseitige Chancen – wenn wir diese zu sehen und zu nutzen wissen.

Baukulturelle Bildung kann den Wandel in diesem Sinne mitgestalten und das Bewusstsein von Kindern und Jugendlichen für einen sorgsamen Umgang mit Räumen, Materialien und Geschichten eines Orts schulen. Genauso wichtig wie ein solider Wissensaufbau ist es, Möglichkeiten zum experimentellen Erfahren von Raum, aber auch zum kreativen und partizipativen Mitgestalten der eigenen Lebenswelt zu schaffen. Denn wenn es um die Lebensräume der Zukunft geht, sollen junge Menschen lernen, mitreden zu können und aktiv dazu beitragen, dass diese nachhaltiger und inklusiver werden. Wenn wir schon früh und selbstwirksam erfahren, dass wir alle Mitverantwortung für unseren gestalteten Lebensraum tragen, gelingt der Wandel leichter – so eine Grunderkenntnis aus der gemeinsamen Diskussion.

Der Austausch mit allen Kolleg:innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz hat spannende Impulse gesetzt. Wir freuen uns, diese Möglichkeit der Vernetzung in den nächsten Jahren weiterzuführen!

Für Ihre Unterstützung für CoLABORATORY OF FUTURE danken wir der Sotto Voce Stiftung wie auch unseren Gönner:innen ganz herzlich.