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28. Mai 2020
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Britta Hentschel zur Landflucht in Zeiten der Seuche

 
 

Sie sind prächtig anzusehen, die über 600 Villen rund um Florenz und nochmals eine grosse Anzahl im flachen Vorland Venedigs. Die Renaissance war eine Zeit der eindrucksvollen Kulturentfaltung, unter anderem auch im Villenbau. In einem lesenswerten Artikel im Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung weist die Architektur- und Kunsthistorikerin Britta Hentschel allerdings darauf hin, dass die schönen Villen auch aus ganz handfesten Gründen weit draussen vor den Städten gebaut wurden: Die urbanen Ballungsräume wurden immer wieder von Seuchen, namentlich der Pest, heimgesucht. In der Lagunenstadt Venedig, so Hentschel, hätte die Pest zwischen 1348 und 1576 zwanzigmal gewütet. «Der Bedarf an Villen als Fluchtort in Zeiten des Schwarzen Todes war also beträchtlich!», schreibt Britta Hentschel. Das gilt natürlich nur für diejenigen, die es sich leisten konnten.