Future City – Zukunft (er)leben und gestalten
Klimakrise, Wohnungsknappheit, Verdrängung und gravierende Verkehrsprobleme rücken die Gestaltung der Städte ins Zentrum einer breiten Debatte über die Art und Weise, wie wir in Zukunft leben und wirtschaften wollen. Hinzu kommt, dass bis 2050 zwei Drittel aller Menschen in Städten leben werden. Es gibt also viel zu tun und man kann eigentlich nicht früh genug damit anfangen. Im Regionalen Didaktischen Zentrum RDZ Rorschach, das zur Pädagogischen Hochschule St. Gallen gehört, kann bis in den Spätherbst 2024 das vielversprechende Lernarrangement «Future City – Zukunft (er)leben und gestalten» besucht werden. Lehrpersonen können mit ihren Klassen der Zyklen 1-3 im RDZ vorbeikommen und gemeinsam viel über das «Stadt-Machen» lernen. Das Lernarrangement stellt zahlreiche Bezüge zum Lehrplan her; die Idee lässt sich gut auf viele andere Themen übertragen.
2. Cyle (8 à 12 ans)
3. Cycle (12 à 15 ans)
critique de l’architecture
théorie de l’architecture
construction
bâtiments publics
habitat
Formation à la culture du bâti
diversité
Lernorte
Lernwelten
participation
développement durable
environnement
Habitat
grands ensembles d‘habitation
immeubles d‘habitation
quartiers d‘habitation
ensembles d‘habitation
qualité du logement
Infrastructure
jardins
protection du paysage
parcs
espaces verts
Aménagement du territoire
transports
circulation
Perception de l'espace
agglomération
grands ensembles d‘habitation
métropole
espaces publics
places
ensembles d‘habitation
villes
développement urbain
mobilier urbain
planification urbaine
rues
étalement urbain
Activités créatrices et manuelles (textiles, artisanales)
Préparation aux choix professionnels
Sciences humaines et sociales
Education au développement durable
Série de leçons
Excursion
Semaine spéciale
Workshop
organisé ailleurs
AR
GR
SG
Espace du Plateau
Nord-ouest de la Suisse
Zurich
Suisse orientale
Suisse centrale
Im Lernarrangement werden Bezüge zu den leitenden pädagogischen Handlungsprinzipien von éducation21 für BNE, hergestellt (éducation21, 2016):
• Visionsorientierung: Sich an positiven Zukunftsvorstellungen sowie innovativem Denken orientieren
• Vernetzendes Denken: Zusammenhänge entdecken und den Blick aufs Ganze schulen
• Partizipation und Empowerment: Mitgestaltung ermöglichen und Eigeninitiative fördern
• Chancengerechtigkeit: Gerechte Entwicklungsmöglichkeiten für alle schaffen
• Langfristigkeit: Auf langfristige Wirksamkeit achten und Ressourcen umsichtig einsetzen
• Wertereflexion und Handlungsorientierung: Erfahrungen ermöglichen und eigene und kollektive Denkweisen aufspüren
• Entdeckendes Lernen: Bestehendes Wissen aktivieren und eigene Fragen ins Zentrum stellen
Multiperspektivität und vernetzendes Denken durch die Arbeit mit Akteuren Die Bearbeitung der Lernspuren erfolgt durch die Arbeit mit verschiedenen Akteuren als Identifikationsfiguren für die Schüler:innen. Einerseits sind dies die Mitglieder der Familie Futuro mit ihren Bedürfnissen. Andererseits tauchen die Schüler:innen während der Arbeit im Lernarrangement in verschiedene Themenfelder ein, welche in einer Stadt präsent sind. Sie setzen sich mit Fragen rund um Mobilität, Wohnen, Freizeit, Bildung/Arbeit sowie Sicherheit/Versorgung/Entsorgung auseinander. Der Fokus des Lernarrangements liegt darauf, Aspekte nachhaltiger Entwicklung wahrzunehmen, die komplexen Herausforderungen zu verstehen und mögliche Handlungsoptionen kennenzulernen (vgl. Wilhelm et al. 2022).
Mit dem Wissen, dass bis ins Jahr 2050 zwei Drittel aller Menschen in Städten leben werden, sind kreative und nachhaltige Ideen der nächsten Generation gefragt. ALLE sollen sich wohlfühlen. Die Schülerinnen und Schüler erwerben mit digitalen und analogen Lernspuren das nötige Fachwissen zu den Themen Mobilität, Wohnen, Freizeit und Konsum und lernen die Stadtbewohner:innen und ihre Bedürfnisse kennen.
Anschliessend geht’s ums Planen, Bauen und Diskutieren der verschiedenen Bedürfnisse:
- Wie viel Platz haben Velos in der Stadt der Zukunft?
- Wer wohnt im Gemeinschaftswohnhaus?
- Wo bauen wir den schattigen Spielplatz für Kim?
Wie komme ich zu Fuss oder mit dem Velo sicher von A nach B? Wieso kühlt die Luft in der Stadt in Sommernächten kaum aus? Dies sind zwei von vielen Fragen, welche in Zeiten des Klimawandels und wachsender Bevölkerungszahlen vor allem im städtischen Lebensraum an Bedeutung gewinnen. Folglich stellt sich die Frage, wie Städte zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können. Während sich Nachhaltige Entwicklung (NE) mit globalen Krisen und dem Umgang mit daraus resultierenden komplexen Herausforderungen befasst, fokussiert die Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) auf die Vermittlung von Wissen und Handlungskompetenzen für ein verantwortungsvolles und mitgestaltendes Handeln in einer zukunftsorientierten Welt.
Vorbereitung im Klassenverband
Damit vor Ort möglichst viel Zeit zur Auseinandersetzung mit den Lernspuren zur Verfügung steht, sind die Lehrpersonen und Klassen dazu angehalten, sich bereits vorgängig mit dem Lerngegenstand auseinanderzusetzen. Die Lehrpersonen erhalten am Einführungskurs Unterlagen mit Inputs, welche dem vorgängigen Einstieg in die Thematik mit der Schulklasse dienen können. Als Vorbereitung auf den Klassenbesuch ist für Lehrpersonen ein Einführungskurs (auch online möglich) erforderlich.
Besuch des Lernarrangements im RDZ Rorschach
Der Einstieg erfolgt mit einer Konfrontation zu möglichen Szenarien einer Stadt der Zukunft. Die im Präkonzept erarbeiteten Bedürfnisse der Schüler:innen werden dabei eingeflochten. Anschliessend werden gemeinsam die wichtigsten Funktionen einer Stadt erarbeitet und auf einer Lernlandschaft visualisiert («Zentral-Organizer»). Mittels einer Geschichte werden die Schüler:innen mit dem Aufbau der Stadt, den Bedürfnissen verschiedener Akteure und daraus resultierenden Problemfeldern konfrontiert. Die Schüler:innen nehmen nun die Rolle von Stadtbewohner:innen ein und setzen sich in «Expert:innengruppen» mittels Bearbeitung analoger und digitaler Lernspuren aus verschiedenen Perspektiven mit den Themenfeldern (Wohnen, Mobilität, Freizeit, Erholung, Natur sowie Konsum) auseinander. Dabei eignen sie sich das notwendige Wissen an, um sich in der späteren Städteplanungs- und -baugruppe beteiligen zu können.
Anschliessend wird diskutiert, geplant und gebaut. Während der Bauphase haben die Schüler:innen die Möglichkeit, mittels Aktionsboxen weitere Aspekte in ihre Stadt der Zukunft aufzunehmen. Der gesamte Lernprozess orientiert sich stark an den Bedürfnissen der Akteure in der f iktiven Stadt. So werden die Schüler:innen angehalten, eigene sowie von aussen eingebrachte Bedürfnisse zu reflektieren und deren Bedeutung für die Stadt als Ganzes einzuschätzen.
Im Austausch innerhalb der Klasse wird die eingangs vorgestellte fiktive Stadt mit den von den Schüler:innen gebauten Elementen ergänzt und damit ein Wandel zu einer Stadt der Zukunft vollzogen. Die Erfahrungen aus dem Besuch sowie wichtige «Take Home Messages» werden abschliessend untereinander ausgetauscht und der Besuch mit der Vollendung der Geschichte aus der Konfrontationsphase abgerundet.
Nachbereitung im Klassenverband
Die im RDZ gemachten Erfahrungen werden im Unterricht idealerweise nochmals aufgenommen und vertieft. Hierfür stehen auf der Homepage des RDZ mögliche Vertiefungsangebote zur Verfügung.
Das Lernarrangement ist für Volksschulklassen aller drei Zyklen (KG bis Sek I) konzipiert und kann von Schulklassen, Lehrpersonen, Schulleitungen, Studierenden sowie weiteren Interessierten besucht werden. Die Lernberater:innen freuen sich auf Ihren Besuch.
Der Besuch für Klassen und Lehrpersonen der Kantone SG, AR und GR ist kostenlos. Klassenbesuche aus anderen Kantonen sind sehr willkommen aber nicht kostenfrei.
Termin
Nach Absprache sind Besuche von Montag bis Donnerstag möglich. Gerne können Sie den Besuchstermin auch telefonisch mit dem Sekretariat: +41 71 858 71 63 oder per E-Mail vorab vereinbaren. Die definitive Anmeldung für den Klassenbesuch sollte bis spätestens zwei Wochen vor dem Besuch erfolgen. Die verantwortliche Lehrperson muss vorab einen Einführungskurs (auch via Teams möglich) besuchen.
Besuchsdauer
Wir empfehlen einen Tagesbesuch, damit sich die Schüler:innen vertieft mit dem Thema und den Inhalten des Lehrplans Volksschule auseinandersetzen können. Es besteht die Möglichkeit, in der Mensa oder rund ums Gebäude ein Picknick einzunehmen. Nach Absprache sind auch Halbtagesbesuche möglich.
Begleitpersonen
Damit die Schüler:innen möglichst viel vom Besuch im Lernarrangement profitieren, sind wir auf die Unterstützung von weiteren Begleitpersonen angewiesen (z.B. Klassenassistenzen, SHP, Eltern).
Kindergarten: 3 Begleitpersonen
Zyklus 1: 1-2 Begleitpersonen
Zyklus 2 und 3: 1 Begleitperson
Ort
Regionales Didaktisches Zentrum, Müller- Friedbergstrasse 34, 9400 Rorschach
Lehrmittel und weitere Lernmedien:
- Von éduaction21 empfohlene Lernmedien für die Zyklen 1 bis 3
- Ausleihbare Lernmedien (Mediathek PHSG)
Nachbereitungsaufträge RDZ:
- Merkblätter / Lösungen zu den Lernspuren zum Vertiefen
- Placemat, Stadtspaziergang
- Entdecke deine Stadt
Vorbereitung:
FHNW Politische Bildung (Hg.), Vera Spereisen, Claudia Schneider (Red.)
Reinhard Seiss
Monique Keller (Reg.)
Benedikt Loderer
Julien Gründisch
Ursula Baus, Christian Holl, Claudia Siegele (Red.)
ETH Zurich Réseau Ville et paysage
Curatrice : Dr. Sibylle Wälty, Communication : Nicola Anne Morgan, Animation : Team Tumult
Bundeszentrale für politische Bildung, Thorsten Schilling (Red.)