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Großstadtlyrik im Vergleich: Hinterhaus und Hochhaus – Lebenswelten

Verglichen mit Frankreich und England hat sich die Großstadtlyrik in Deutschland spät entwickelt, und zwar insbesondere wegen der verzögerten Industrialisierung und der damit einhergehenden langsameren Herausbildung städtischer Zentren. Anfang des 20. Jahrhunderts wird die „Großstadt“ mit ihren anonymen Mietskasernen, lichtlosen Hinterhöfen, der Gleichzeitigkeit von Glamour und sozialen Verwerfungen ein entscheidendes Motiv für Schriftsteller (z.B. G. Heym, A. Lichtenstein, O. Loerke, P. Boldt, M. Kaléko, E. Kästner) und Maler, Kabarettisten, Theaterleute und Filmemacher. Dabei fallen signifikante formale und sprachliche Veränderungen auf.
Die Wahrnehmung im urbanen Raum wird zum „dynamischen Sehen“, mit simultanen Eindrücken, neuen Formen der Verschränkung von Wahrnehmung und Reflexion und häufig drastisch-realistischer Metaphorik. „Die Poesie der Großstadt kann man nicht fassen mit den Augen Eichendorffs“, A. Bölsche (1890). Obwohl zwischen beiden Gedichten ein Jahrhundert mit einschneidenden Veränderungen liegt, scheint das Thema angesichts verwahrlosender Trabantenstädte und der Ballung alter und neuer sozialer Probleme nach wie vor aktuell.

Diese Unterrichtseinheit im Fach Deutsch richtet sich an SchülerInnen der Sek I , die Erweiterung ist auch für Sek II geeignet.

 

Cycle
3. Cycle (12 à 15 ans)
Lycée
Domaine thématique
Architecture
Perception de l'espace
Urbanisme
Matière
Culture du bâti
Sciences humaines et sociales
Période de temps
Leçons isolées
Encadrement pédagogique
Sans expert/e
Canton
Suisse entière
Région et villes
Suisse entière
Contenus

Gedichtanalyse / Interpretation – Gedichtvergleich: Hinterhaus, Oskar Loerke (1910), Im Schatten der Hochhäuser, Jürgen Becker (1977)

Schwerpunkt bildet die Untersuchung beider Gedichte unter gleichen Fragestellungen: Die Texte entweder nacheinander oder arbeitsteilig in Partnerarbeit analysieren / interpretieren und dann in einem Fazit vergleichen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede festhalten.
Etwas schwieriger, aber meist effizienter: Die Texte bereits bei jedem Untersuchungsschritt gegenüberstellen.

Procédure

Das Unterrichtsangebot eignet sich sowohl als Einzelstunde zur Übung und Vertiefung der Unter- suchungsmethode „Gedichtvergleich“ wie auch als Einstieg in eine Unterrichtsreihe zur „Großstadtlyrik“ mit dem Schwerpunkt der literarischen Spiegelung gebauter Umwelt.

Dies kann auch zu einem größeren fächerverbindenden Projekt erweitert werden, in dem weitere literarische Texte mit Textskizzen der SuS zum Thema, Bildern, Fotografien, Songtexten, Architekturzeichnungen, Bebauungsplänen zusammengeführt werden, außerschulische Recherche in entsprechenden Stadtquartieren dokumentiert und auch dem jeweiligen Menschenbild nachgegangen wird.

Matériel

—Faschingeder, Kristian, Das Unheimliche in der Stadt, Diss. Bauhaus- Universität Weimar 2010, www.db-thueringen.de/servlets/Derivate Servlet/…/Sammelmappe 1.pdf (10.03.2016)

— Hauser, Susanne, Weber, Julia (Hg.), Architektur in interdisziplinärer Perspektive, transcript-verlag, 2015

— Kabisch, Eva-Maria, Schreibformen 9/10, u. a. Gedichte untersuchen, vergleichen, Klett, 2007

— Meyer-Sickendiek, Burkhard, Die Stimmung einer Stadt, Urbane Atmosphären in der Lyrik des 20. Jahrhunderts, in Weimarer Beiträge, Heft 4, 2013

— Nerdinger, Winfried (Hg.), Architektur wie sie im Buche steht. Fiktive — Bauten und Städte in der Literatur, Verlag Anton Pustet, 2006

— Wende, Waltraud, Großstadtlyrik, Reclam 1999

Wüstenrot Stiftung, DE