ILLUSIONEN EINER STADT - Abstraktion und Fiktion
ILLUSIONEN EINER STADT.
Reproduktion, Abstraktion, Täuschung, Modellräume, Fiktion, Fotografie. „Man soll den Tatsachen in die Augen sehen, sagt eine Redewendung. Genau zu schauen ist aber noch keine Gewähr dafür, dass man wirklich das wahrnimmt, was man sieht.“ Die Unterschiede zwischen Bild, Modell und Wirklichkeit werden in der gegenwärtigen Architekturproduktion zunehmend verschliffen. Einerseits gleicht sich die gebaute Wirklichkeit immer stärker der fotorealistischen Ästhetik von Computerbildern an, andererseits trägt die Nachbearbeitung digitaler Fotografien dazu bei, dass diese wie Modellrenderings wirken.
Adultes
Activités créatrices et manuelles (textiles, artisanales)
Workshop
1. Unterscheidung zwischen Bild, Modell und Realität: Die Studierenden sollen lernen, die Unterschiede zwischen diesen drei Konzepten zu erkennen und zu verstehen, wie sie sich in der Architekturproduktion vermischen können.
2. Reproduktion und Abstraktion: Die Studierenden sollen lernen, eine Stadt oder ein Stadtviertel zu reproduzieren und zu abstrahieren, um Illusionen und atmosphärische Effekte zu erzeugen.
3. Täuschung und Fiktion: Die Studierenden sollen lernen, wie man gezielt Täuschungen und fiktive Elemente einsetzt, um eine eigene Atmosphäre zu schaffen und den Betrachter in eine andere Welt zu entführen.
4. Gestaltung von Modellräumen: Die Schüler sollen lernen, Modelle zu gestalten, die eine bestimmte Atmosphäre und Illusion vermitteln. Sie sollen verschiedene Gestaltungstechniken und Materialien kennen lernen, um die gewünschten Effekte zu erzielen.
5) Fotografie und Nachbearbeitung: Die Studierenden sollen lernen, wie man mit fotografischen Techniken und digitaler Nachbearbeitung arbeitet, um Bilder zu erzeugen, die wie Modellrenderings wirken. Sie sollen verstehen, wie diese Techniken die Wahrnehmung von Raum und Atmosphäre beeinflussen können.
Das Projekt FAKE – ILLUSIONEN EINER STADT – geht von einem Film Setting aus, welches einen Stadtteil von Paris
oder New York in Basel vortäuscht. In den einzelnen Projekten spielt sich eine spezifische Geschichte, Handlung ab. Die Modelle, Bilder und Texte sind gestalterische Versuche eine eigene Atmosphäre zu vermitteln – sozusagen ein Bühnenbild zu schaffen und mit allen Sinnen zu beschreiben, wie die Welt – in die Sie als Betrachter hinein gelockt werden sollen – beschaffen ist.
Location Scout – das Projekt startet mit einer Recherchen- und Analysephase von Orten in Basel. Es ist eine atmosphärische Entdeckungsreise mit dem Ziel, das eigene Bild-Thema und dessen Bezug zur Welt, sowie zu den eigenen Interessen kennenzulernen.
Die Recherche hilft die Projektaufgabe und deren Komplexität richtig zu verstehen und neue Ansätze für die eigene gestalterische Arbeit zu gewinnen; sie macht außerdem Unterscheidungen und Schwerpunkte sichtbar und es können neue gestalterische Entscheidungen im Hinblick auf die eigenen, kommenden Entwurfs- und Realisierungsprozesse gefällt werden.
In einem weiteren Schritt entwickeln die Schüler:Innen aus einem Themenkatalog eine Präsentation zu gestalterischen Konzepten von Künstler:Innen welche sich mit der Thematik von Raum-Illusion auseinandersetzen. Sie beziehen dabei gestalterische, gesellschaftliche, kulturelle sowie wirtschaftliche Perspektiven ein, die einen Bezug zu der von Ihnen gewählten Thematik herstellen sollen.
Beispiele aus dem Themenkatalog: Antonino Cardillo «Zwischen Realität und Illusion», Fake Städte in China «Duplitecture» «Copycat buildings», claire & max’s film «apparences- the city into a fake movie set», Zacharie Gaudrillot-Roy «façades – Eine Vision einer unbekannten Welt», Thomas Demand «bekannte Orte…als Abbildung der Abbildung», Evol «It is what it isn ‘t and it isn‘t what it is», Victor Enrich «Die Stadt, ein Baukasten », Gregor Sailer «The Potemkin Village», Bernard Voïta «Ich sehe was, was du anders siehst» sowie Filip Dujardin «Fictions» etc…
Die im Projekt erarbeiteten Modelle sind ein vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit. Ein Modell steht immer für etwas anderes – nämlich für ein natürliches oder ein künstliches Original, welches es somit abbildet oder repräsentiert. Die Modelle haben nicht den Anspruch alle Attribute des Originals abzubilden, sondern nur diejenigen, die dem Modell Schaffer bzw. Modellnutzer relevant erscheinen. Vorgängig diente eine Collage als ästhetisches Bildkonzept für die finale Fotografie des Modells und zeigt im Ansatz den Entwurf für das Bildkonzept auf. Ein kurzer Text zum Bild beschriebt die atmosphärische Wirkung sowie die im Bild stattfindende Handlung. Atmosphäre lässt sich somit nicht nur durch Bilder, sondern auch durch Beschreibungen und über Dialoge vermitteln.
1) Visuelles Denken und Vorstellungsvermögen: Die Studierenden sollten in der Lage sein, sich visuelle Konzepte und Illusionen vorzustellen und diese im kreativen Prozess umzusetzen. Sie müssen in der Lage sein, die Realität in Frage zu stellen und alternative Realitäten zu schaffen.
2) Kreative Problemlösung: Die Studierenden sollten über kreative Denk- und Lösungsansätze verfügen, um die Herausforderungen des Projekts zu bewältigen. Sie müssen in der Lage sein, innovative Ideen zu entwickeln, um die gewünschte Atmosphäre und Illusion einer Stadt zu schaffen.
3. Handwerkliche Fähigkeiten: Da das Projekt die Gestaltung von Modellen, Bildern und Texten beinhaltet, sollten die Studierenden über handwerkliche Fähigkeiten verfügen, um ihre kreativen Ideen in die Praxis umzusetzen. Dies kann Modellbau, Zeichnen oder Fotografie umfassen.
4) Recherche- und Analysekompetenz: Die Studierenden müssen in der Lage sein, effektiv zu recherchieren und relevante Informationen über Orte, künstlerische Konzepte und Designansätze zu sammeln. Sie sollten in der Lage sein, diese Informationen zu analysieren, um fundierte gestalterische Entscheidungen treffen zu können.
5. Kommunikationsfähigkeiten: Da die Studierenden eine Präsentation über Designkonzepte entwickeln, ist es wichtig, dass sie über gute Kommunikationsfähigkeiten verfügen. Sie sollten in der Lage sein, ihre Ideen und Konzepte klar und überzeugend zu präsentieren und ihre Designentscheidungen zu erklären.
Die benötigten Materialien und Ausrüstung für das Projekt “FAKE – Illusionen einer Stadt” können je nach den spezifischen gestalterischen Ansätzen und Techniken variieren. Hier sind jedoch einige grundlegende Materialien und Ausrüstungsgegenstände aufgeführt, die bei der Bewältigung des Projekts hilfreich sein können:
1. Recherche- und Analysephase:
– Computer oder Laptop mit Internetzugang für die Recherche von Orten in Basel und für die Sammlung von Informationen zu gestalterischen Konzepten von Künstlern, die sich mit Raum-Illusion befassen.
– Bücher, Zeitschriften oder andere gedruckte Materialien für vertiefende Recherchen.
– Notizbücher oder digitale Notiz-Apps, um Informationen, Gedanken und Ideen festzuhalten.
– Kamera oder Smartphone für das Fotografieren und Dokumentieren von Orten und visuellen Eindrücken.
2. Modellbau und Gestaltung von Modellräumen:
– Modellbauwerkzeuge wie Skalpell, Schneidematten, Lineale, Klebstoffe und Klebebänder.
– Verschiedene Materialien zur Modellgestaltung wie Pappe, Karton, Schaumstoff, Styropor, Kleinteile (z. B. Bäume, Fahrzeuge) für Miniaturmodelle.
– Farben, Pinsel, Sprühfarben oder Airbrush zur Bemalung und Detailgestaltung der Modelle.
– 3D-Drucker oder Zugang zu einem 3D-Druckservice für die Erstellung von detaillierten Modellkomponenten.
3. Fotografie und Nachbearbeitung:
– Digitale Kamera oder Smartphone mit guter Bildqualität und manuellen Einstellungsmöglichkeiten.
– Stativ für stabilisierte Aufnahmen und Langzeitbelichtungen.
– Beleuchtungsausrüstung (z. B. Blitzgeräte, Studiolichter) für die Erzeugung bestimmter Lichteffekte.
– Bildbearbeitungssoftware wie Adobe Photoshop oder Lightroom für die Nachbearbeitung und Manipulation von Fotografien.
4. Präsentation:
– Computer oder Laptop für die Erstellung von Präsentationsfolien oder Multimedia-Präsentationen.
– Projektionsgerät oder Monitor für die Präsentation der gestalterischen Konzepte und Perspektiven.
– Möglicherweise Druck- oder Plotterdienste für den Ausdruck von Plakaten oder großformatigen Visualisierungen.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Liste nicht abschließend ist und je nach den individuellen Anforderungen des Projekts und den gestalterischen Vorlieben der Studierenden weitere Materialien und Ausrüstung benötigt werden können. Es ist ratsam, mit den Projektverantwortlichen oder Dozenten zusammenzuarbeiten, um die genauen Anforderungen und Ressourcen zu klären.
Nikolaus Kuhnert, Anh-Linh Ngo, Günther Uhlig (Hg.)
Emilie Queney
Marion Küppers, Mary Zink
Günther Kälberer
Céline Bessire, Matthias Winter (Hg.)
Hochparterre, Verlag für Architektur, Planung und Design (Hg.)
Drumrum Raumschule
Ralf Butschkow
Jan Gehl
Bettina Deutsch-Dabernig , Nikola Köhler-Kroath