Leben auf der Burg
„Auf der Suche nach einem geeigneten Platz für eine Burg für den Fürsten, stiessen die Ritter auf folgende Situation: Eine natürliche Mauer aus Felsen und ein Flusslauf. Dazwischen ebenes Gelände mit Weitblick in die umliegende Landschaft. Hier entschieden sie sich, eine Burg zu bauen!“
Nach ähnlichen Kriterien, suchen die SchülerInnen in ihrem Schulhaus nach einem geeigneten Ort für die temporäre Errichtung ihrer Burg. Mit Kartonschachtel und Farbe inszenieren sie einen mittelalterlichen Spiel-Raum und entwickeln beim Bauen die nötige Infrastruktur für ein Leben auf der Burg.
Die Einheit stammt aus der Spacespot-Projektwoche Wir bauen eine Burg
Autoren: Hansjörg Gadient, Pet Zimmermann, Dario Lanfranconi, Kurzfassung: Anouk Urben
2° ciclo (da 8 ai 12 anni)
Casa e appartamento
- Die SchülerInnen wissen, was zum Funktionieren einer Gemeinschaft auf einer Burg dazugehört.
- Sie können einen geeigneten Ort für die Errichtung einer Burg erkennen.
- Sie kennen die verschiedenen Elemente einer Burg, wie z.B. Wachturm, Tor, Brunnen.
- Sie können sich spielerisch in die Welt einer selbstgebauten Burg versetzen.
- Sie können sorgfältig und bewusst mit Gestaltungsmaterial umgehen.
- Sie können anhand von Pinsel und Farbe die Materialisierung einer Burg darstellen.
Die SchülerInnen errichten aus alten Kartonschachteln eine Festung: Wachtürme, Mauern, Tor und Brücke. Doch mit der Befestigung alleine ist es nicht getan, denn das ganze Leben vieler Bewohnerinnen und Bewohner spielt sich in diesem Bauwerk ab. Die SchülerInnen müssen sich überlegen, was zum Funktionieren einer solchen Gemeinschaft alles dazugehört. So können Stallungen für Pferde, Schweine und Hühner entstehen, eine Küche, ein Backhaus, sowie eine Toilette. Die Frage der Wasserversorgung taucht auf, ein Brunnen muss gebaut werden.
Mit guter Zusammenarbeit und entsprechender Bemalung können die SchülerInnen schon bald in ihre Burg einziehen und sie mit einem mittelalterlichen Tanz einweihen.
Als Einstieg empfiehlt sich die Unterrichtseinheit Leben im Mittelalter
Input
Anhand von Bilderbüchern und Fotografien analysiert die Lehrperson gemeinsam mit den Kindern die Lage der Burgen. Was fällt auf? Was haben sie gemeinsam? Wie sehen die Standorte einer Burg aus?
Erarbeitung
Nachdem ein geeigneter Ort im Schulhaus für die Errichtung der Burg gefunden wurde, werden mit Kartonschachteln eine Mauer und Wachtürme errichtet und die Lage des Eingangstors und der Brücke festgelegt. Gemeinsam mit den SchülerInnen wird herausgearbeitet, was es im Innern einer Burg alles braucht, um einen Alltag zu führen: Stallung, Küche, Backhaus, sowie eine Toilette, usw. Die Frage der Wasserversorgung taucht auf, ein Brunnen muss gebaut werden. Die Grösse der Anlage wird so gewählt, dass die Kinder alle im Burghof Platz finden. Sie sollen auch diese Burg selbst erleben und Burgszenen nachspielen können.
Wenn die Grundstruktur fertig gebaut ist, sieht es immer noch sehr nach Kartonschachteln aus. Mit der entsprechenden Bemalung kann aus diesen vielen Einzelteilen ein Ganzes gemacht werden. Die Frage wird diskutiert, aus welchen Materialien die einzelnen Teile der Burg bestehen können und wie man den Charakter dieser Materialien mit Farbe und Pinsel zeigen kann: Mauern in ungleich grossen Natursteinquadern, Hofeinbauten in Holz oder Stein, das Fallgatter aus Eisen und die Rampe aus mächtigen Holzbalken.
Weiterführende Ideen
Eine Einweihung mit mittelalterlichen Tänzen zu typischer Musik und einem festlichen Bankett kann der Höhepunkt für die SchülerInnen und ihre Eltern sein.
Grosse Räumlichkeiten, um Burg temporär zu errichten, z.B. Eingangshalle, Dachboden, Turnhalle, geräumiger Gang.
- Grosse Kartonschachteln in unterschiedlichen Formaten (unentgeltlich bei einem Möbelhaus erhältlich)
- Plastikfolie zum Abdecken
- Malerklebeband
- Teppichmesser
- Bostitch
- Farben
Roberto Innocenti/ J.Patrick Lewis
Julien Gründisch
Steve Noon
Dizionario storico della Svizzera (ed.)
Charlotte Malterre-Barthes, Sofia Dzierzawaska (Ill.)
Germano Zullo & Albertine
Laurent Guidetti, TRIBU architecture
Gaia Stella
ETH Zürich Netzwerk Stadt und Landschaft (Hg.)
Michèle Bonard, Mix&Remix (Ill.)