Textur-Safari
Die Materialisierung eines Bauwerkes hat grosse Auswirkungen für seine Erscheinung und seine ganze Architektur. Neben Farbe und Form ist die Textur und deren haptische Qualität dabei von grosser Bedeutung. Sie wird aber oft übersehen und erst wahrgenommen, wenn eine Oberfläche störend wirkt.
Eine Art Tast-Safari führt die SchülerInnen durch ihr Schulhaus auf der Suche nach besonderen Oberflächen und Strukturen. Sie dokumentieren diese Struktur mit Hilfe von Frottage und bekommen ein Bewusstsein für die Vielfalt der Oberflächen.
Die Einheit stammt aus der Spacespot-Projektwoche Lichtidee und Stadtgestalt
Autoren: Philipp Esch, Hansjörg Gadient, Pascale Guignard, Barbara Wiskemann, Kurzfassung: Anouk Urben
3° ciclo (da 12 ai 15 anni)
Liceo
Fabbricati e strutture
Serie
- Die Vielfalt der Materialien eines Bauwerks und deren haptische Qualitäten kennenlernen.
- Beobachten, vergleichen, sortieren und gruppieren von flächigen Strukturen.
Um ein Gespür für die Materialisierung eines Bauwerks zu entwickeln, gehen die SchülerInnen auf eine Art Tast-Safari durch ihr Schulhaus. Sie suchen nach besonderen Oberflächen und Strukturen, die sie mit Hilfe von Frottage dokumentieren. Im Anschluss werden die Strukturen verglichen und sortiert.
Input:
Verschiedene Materialien blind ertasten (z.B. in einem Sack: verschied. Holz, Stein, Teppich, Tapete…) und ihre Textur beschreiben. Auf die Oberfläche und Textur der Gebäude und Räume aufmerksam machen. Anhand von Bildbeispielen die Materialisierung eines Bauwerkes und deren Erscheinung aufzeigen.
Erarbeitung:
Tast-Safari – die SchülerInnen untersuchen ihr Schulhaus innen und aussen auf ihre Textur und dokumentieren diese Strukturen mit Hilfe von Frottage. Mit einem weichen Stift (Grafit, Wachskreide) lassen sich die Texturen auf dünnes Papier durchpausen. Auf die Rückseite des Papiers soll jeweils mit Bleistift Name, Standort und Material notiert werden. Die Lehrperson kann als Rahmenaufgabe einzelne Pflichtelemente vorgeben. Z.B. muss jede/r SchülerIn mindestens eine Aussenwand, eine Innenwand, zwei verschiedene Bodenbeläge und eine Möblierung abpausen. Zurück im Schulzimmer werden die Strukturen auf grossen Tischen sortiert und miteinander verglichen und besprochen. Welche Texturen könnten vom gleichen Ort stammen? Wo gibt es Unterschiede und Gemeinsamkeiten? Die Auflösung steht auf der Rückseite von den SchülerInnen selber.
Weiterführende Ideen:
1. Sortieren – Vergleichen – Gruppieren
Die SchülerInnen vergleichen in Kleingruppen ihre Texturen und versuchen die Strukturen zu sortieren und Gruppen zu bilden. Auf der Rückseite können sie lesen, ob ihre Frottagen in den Gruppen übereinstimmen. Sind alle Böden, Wände, Fenster beisammen? In einem zweiten Schritt können sie anhand ihrer Notizen auf der Rückseite die Frottagen gruppieren, d.h. alle architektonischen Elemente sortieren. Gibt es Unterschiede in der Struktur? Diese Übung soll die SchülerInnen darauf aufmerksam machen, dass es verschiedene Bodenbeläge und Wandverputze gibt. Arbeitsblatt 1
2. Textur-Rätsel
In Kleingruppen werden alle Frottagen auf einen Haufen gelegt und gemischt. Ein/e SchülerIn zieht eine Frottage, die anderen SchülerInnen müssen erraten, um welche Textur es sich handelt und wo im Gebäude sie vorzufinden ist. Wer es richtig hat, darf die Frottage zu sich nehmen und weiterfahren. Wer am Ende am meisten Frottagen hat, gewinnt das Rätsel. Arbeitsblatt 2
3. Textur-Detektiv
Jede/r SchülerIn wählt eine Frottage aus und radiert auf der Rückseite Material und Standort aus. Die ausgewählten Texturen werden eingesammelt und neu verteilt. Nun haben alle SchülerInnen eine fremde Frottage und müssen sich im Schulhaus auf die Suche machen nach dem Ort und dem Material. Um auf die Spur der abgebildeten Texturen zu kommen, dürfen die SchülerInnen Papier und Stifte zum Forschen mitnehmen und Probefrottagen anfertigen, bis sie die passende Textur gefunden haben. Auf der Rückseite schreiben sie ihre Vermutung auf und lassen es von dem Eigentümer überprüfen. Arbeitsblatt 3
4. Frottage-Memory
Zu zweit werden möglichst viele Paare aus den Frottagen gesucht. Aus jeder Frottage wird ein Quadrat von 60x60mm ausgeschnitten und auf einen Karton geklebt, sodass möglichst viele Memory-Karten Paare entstehen. Aus dem restlichen Material lässt sich eine Collage machen und als Deckblatt für die Spielverpackung nutzen, z.B. eine alte Schachtel damit einkleiden. Arbeitsblatt 4
5. Frottage – Collage
Mit den besten Mustern wird ein abstraktes Bild konzipiert. Entweder schneiden die SchülerInnen Ausschnitte aus ihren Frottagen aus und collagieren eine neue Form, erfinden eine Figur oder sie kreieren aus mehreren Frottagen übereinander eine spannende Komposition. Arbeitsblatt 5
6. Skizzieren
Die Frottagen als Hintergrund für Skizzen verwenden und darüber zeichnen oder feine Konturen skizzieren und die Flächen direkt mit Frottagen füllen. Arbeitsblatt 6
1 Lektion für den Input, 1 Lektion Tast-Safari und sammeln von Frottagen, 1 Lektion zum Vergleichen und Sortieren, zusätzliche Lektionen für die Weiterführung
- Dünnes Papier
- weiche Stifte
Peter Zumthor
Schweizer Heimatschutz
Anne Wilsdorf / traduzione di Federico Appel
Martin Witz (Reg.)
Richard Sennett
Germano Zullo & Albertine
Laurent Guidetti, TRIBU architecture
Anne-Sophie Baumann, Didier Balicevic (Ill.)
ETH Zürich Netzwerk Stadt und Landschaft (Hg.)