

Es war ein intensiver und abwechslungsreicher Tag im Blauen Saal der Halle 180 der ZHAW in Winterthur. Die Stimmung war gelöst und in freudiger Erwartung, als Archijeunes-Geschäftsführerin Eveline Althaus in den drei Landessprachen die Tagung eröffnete. Am Vormittag präsentierten die Architektin Eva Stricker, der Architekt Oscar Gential und «Frau Baukultur» vom SIA, Claudia Schwalfenberg, drei ganz unterschiedliche Zugänge zum Thema Umbauen, Transformation und Re-Use sowie deren Anknüpfungspunkte zur baukulturellen Bildung. Damit war der Rahmen für die – von Karin Salm moderierte – lebhafte Podiumsdiskussion am Nachmittag mit Fokus auf Baukulturvermittlung für Kinder und Jugendliche gesetzt. Kommentiert vom Pädagogikprofessor Roland Reichenbach, wurden drei Schulprojekte genauer vorgestellt: Lea Weniger erläuterte wie sie an der PH Schwyz mit einer Primarschulklasse die Perspektiven von Kindern auf Baukultur erforschen und welche Rolle Umweltthemen dabei spielen. Andri Gerber machte auf ein Computersimulationsspiel für nachhaltiges Bauen neugierig, das er zurzeit mit einem Team an der ZHAW und der PH Zürich entwickelt. Von der Reichweite besonders beeindruckend war der Bericht aus dem Tessin von Ludovica Molo, Direktorin des Istituto Internazionale di Architettura i2a und Präsidentin des BSA: Mit ihrem Team organisierte sie Grossveranstaltungen und Beteiligungsverfahren für Gymnasiastinnen und Gymnasiasten Luganos, mehr als 450 an der Zahl, damit jene eine Stimme im Prozess der Revision des kommunalen Richtplans bekommen. Und die Methodik soll nun für den kantonalen Richtplan auf den ganzen Kanton Tessin übertragen werden. Auf zwei abschliessenden Führungen mit Stephan Mäder und Janina Flückiger konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Netzwerktagung ganz konkret erfahren, was Umbau und Re-Use wirklich bedeuten. Sowohl die Halle 180 wie auch die Aufstockung des K.118 gleich nebenan sind beeindruckende Pionierprojekte ihrer Zeit.