Die «Bodenfrage» – so hiess sie bei Hans Bernoulli vor bald achtzig Jahren noch – die «Bodenfrage» ist aktueller denn je. In mehrfacher Hinsicht: Zum einen beschäftigen steigende Miet- und Kaufpreise die Menschen, zum anderen wird Boden «verbraucht», «konsumiert», indem er ineffizient überbaut wird, zum Beispiel mit Einfamilienhäusern. Deshalb ist die legendäre Bodenfrage eine eminent politische Frage. Das Architekturzentrum Wien AzW, das unter der seit 2017 amtierenden Direktorin Angelika Fitz politischen Themen nicht aus dem Weg geht, zeigt noch bis Mitte Juli 2021 eine Ausstellung mit dem programmatischen Titel «Boden für alle». Darin stellen sich die Kuratorinnen die Frage, ob «angesichts der drohenden Klimakatastrophe und steigender Wohnungspreise der bisherige Weg mit maximalen Kompromissen und minimalen Anpassungen noch tragbar» sei. Wie immer beim AzW wird die Schau von einem Rahmenprogramm begleitet, darunter unter anderem der Workshop «Bodenverbrauch», der auch für Schülerinnen und Schüler geeignet ist.