Mit baukultureller Bildung beschäftige ich mich schon seit vielen Jahren auf sehr unterschiedlichen Ebenen. Das reicht von meiner eigenen ganz persönlichen (Aus)Bildung als Architektin und Kunsthistorikerin sowie meiner Dissertation über den Zusammenhang von Theorie und Praxis, bis hin zur Vermittlung an Kinder, Jugendliche, Studierende und Erwachsene. Ich bin davon überzeugt: Baukultur ist eine wichtige Bildungsaufgabe. Und ich liebe den Moment, wenn der Funke der Begeisterung zu glühen beginnt. Welche Welten können sich da eröffnen!
Archijeunes konnte in den letzten Jahren wichtige Grundlagen schaffen, zum Beispiel die Plattform, die Studie, das rote Buch, den Erklärfilm, die Online-Bibliothek. Ich finde es wichtig, vor allem jene zu erreichen, denen Baukultur bisher noch nicht so bewusst ist. Baukulturelle Bildung sollte die Menschen ermutigen, ihr implizites Wissen zu entdecken, sich darüber auszutauschen und darauf aufbauend, wichtige Grundlagen in einer für alle verständlichen Sprache zu formulieren und zur Verfügung zu stellen.
Ziel baukultureller Bildung ist der Aufbau einer baukulturellen Kompetenz, die durch das Verstehen der Praxis eine kritische Reflexion ermöglicht: Baukulturelle Bildung ermöglicht verantwortungsbewusste Teilhabe. Für die Entwicklung einer gesellschaftlich breit anerkannten baukulturellen Bildung sind sowohl Selbstbildung als auch institutionelle Bildung elementar. Baukulturelle Bildung ist ein offener, lebenslanger und aktiv gestalteter Entwicklungsprozess.
hat sich als Geschäftsführerin von Archijeunes von 2018 bis März 2023 für die gesellschaftliche Verankerung der baukulturellen Bildung in der Schweiz eingesetzt. Sie ist diplomierte Architektin und Kunsthistorikerin und promovierte an der ETH Zürich. Sie leitete Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte und setzte Buch- und Ausstellungsprojekte erfolgreich um, ausserdem veröffentlicht sie als Autorin Fachartikel und Buchbeiträge.
Unter dem Titel «Stimmen der baukulturellen Bildung» stellen wir Personen, Gruppen oder Organisationen vor, die sich in der baukulturellen Bildung engagieren. Das Ziel ist es, anhand von jeweils drei Fragen, die Vielfalt der Stimmen und die verschiedenen Perspektiven in der baukulturellen Bildung abzubilden.