Zunächst ist ein höheres Bewusstsein für die Qualität der Umweltgestaltung notwendig. Lehrpersonen müssen sich in ihrer Ausbildung mit der gebauten Umwelt beschäftigen können und pädagogische Konzepte zur Vermittlung von Baukultur erproben dürfen. Die Berücksichtigung der Bildungsziele für nachhaltige Entwicklung, verbunden mit den Zielen der ästhetischen Bildung, unterstützt die Integration baukultureller Themen im Unterricht.
Die gebaute Umgebung beeindruckt, obgleich sie eher beiläufig wahrgenommen wird. Kinder erkunden die lokale Baukultur auf ihrem Schulweg, sie entdecken Wege und werden ortskundig. Um als Erwachsene aktiv an Fragen der Raumentwicklung partizipieren zu können, benötigen sie baukulturelles Allgemeinwissen. Auf diese Weise erkennen sie die Bedeutung des Lebensraums für den Menschen und sind befähigt, sich dafür einzusetzen.
Baukulturelle Bildung orientiert sich an den Dimensionen der ästhetischen Bildung. Ziel der baukulturellen Vermittlung ist, Gebautes differenziert wahrnehmen zu können, Eindrücke zu reflektieren und diese eigensinnig gestaltend zum Ausdruck zu bringen. Der historische, funktional-technische, materielle und politische Lebensraum bildet für Kinder und Jugendliche ein vielseitiges, soziales und ästhetisches Lernfeld mit prägendem Charakter.
studierte an den Kunsthochschulen Zürich und Basel Design und promovierte an der HBK Braunschweig in Designwissenschaft. Bis Anfang 2023 war sie Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Schwyz. Sie lehrte im Fach Bildnerisches Gestalten, leitete ein Forschungsprojekt zur Vermittlung von Baukultur in der Grundschule und publizierte diese Ergebnisse im Lehrkonzept «Kinder erkunden die lokale Baukultur».
Unter dem Titel «Stimmen der baukulturellen Bildung» stellen wir Personen, Gruppen oder Organisationen vor, die sich in der baukulturellen Bildung engagieren. Das Ziel ist es, anhand von jeweils drei Fragen, die Vielfalt der Stimmen und die verschiedenen Perspektiven in der baukulturellen Bildung abzubilden.