Ja! Die Planung und die Gestaltung unseres Lebensraums betrifft jede und jeden. Wie wir Menschen dazu befähigen, gebaute Qualitäten zu erkennen, ihre Entstehung zu verstehen ‒ und wer darüber entscheiden darf – ist deshalb eine politische Frage. Die Schule ist also der richtige Ort, um allen Kindern und Jugendlichen, unabhängig von ihrem soziokulturellen Hintergrund, baukulturelles Wissen zu vermitteln.
Umweltbildung und politische Bildung sind heute in den Lehrplänen verankert. Die baukulturelle Bildung als Querschnittsthema muss hier unbedingt ergänzt werden! Damit dies gelingt, müssen sowohl Baukulturvermittelnde unterstützt werden, aber auch alle politischen Ebenen von der Notwendigkeit überzeugt werden. Da ist noch viel Vermittlungsarbeit zu leisten!
Schülerinnen und Schüler lernen früh, dass der Klimawandel Einfluss auf ihre Lebensqualität hat. Baukulturelle Bildung kann hier ansetzen und ihnen aufzeigen, was das Querschnittsthema Baukultur damit zu tun hat. Sie erkennen, dass es möglich ist zu hinterfragen, wie wir unsere Lebensräume gestalten und sie bewohnen. Durch baukulturelle Bildung befähigen wir sie, aktiv an diesem Diskurs teilzunehmen.
ist Architekt. Er war in verschiedenen Funktionen im Bundesamt für Kultur tätig, bis er 2012 als Leiter der Sektion Baukultur in die Geschäftsleitung eintrat. Er ist verantwortlich für die Baukulturpolitik des Bundes sowie den internationalen Davos Baukultur Prozess.
Unter dem Titel «Stimmen der baukulturellen Bildung» stellen wir Personen, Gruppen oder Organisationen vor, die sich in der baukulturellen Bildung engagieren. Das Ziel ist es, anhand von jeweils drei Fragen, die Vielfalt der Stimmen und die verschiedenen Perspektiven in der baukulturellen Bildung abzubilden.