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Betonguss

Beton ist ein verkanntes und zu unrecht von Laien oft geschmähtes Material. Für die Architektur ist er unentbehrlich. Um ihre Vorurteile gegen das Material abzubauen und das gestalterische Potenzial des Baustoffes zu entdecken, machen die SchülerInnen selber einen Betonguss anhand individueller Schalungen.

Diese Unterrichtseinheit stammt aus der Projektwoche „Lichtidee und Stadtgestalt“.

Autoren: Philipp Esch, Hansjörg Gadient, Pascale Guignard, Barbara Wiskemann; Kurzfassung: Anouk Urben

Zyklus
2. Zyklus (Alter 8 – 12 Jahre)
3. Zyklus (Alter 12 – 15 Jahre)
Gymnasium
Themenbereich
Material und Verfahren
Bauwerk und Struktur
Fachbereich
Bildnerisches Gestalten, Textiles und Technisches Gestalten
Natur, Mensch, Gesellschaft
Dauer
Einzelne Lektionen
Betreuungsempfehlung
Ohne Experten
Sprache
Deutsch
Kanton
Ganze Schweiz
Region und Städte
Ganze Schweiz
Lernziele
  • Die SchülerInnen kennen die Herstellung und das gestalterische Potential von Beton.
  • Sie können eigene Schalung für Betonguss herstellen.
  • Sie kennen die Bedeutung von Beton in der Architektur.
Vorgehen

Input:
Die SchülerInnen erhalten eine Einführung zum Baustoff Beton. Sie lernen verschiedene Betonbauten aus der Schweiz kennen, erfahren die Ästhetik dieses Materials und erhalten einen geschichtlichen Bezug zum Baustoff, entweder durch die Lehrperson oder durch Vorträge der MitschülerInnen.

Es ist besonders darauf hinzuweisen, dass die Schalung sowohl Form als auch Oberfläche des Betons bestimmt.

Als Vorübung eignet sich die Unterrichtseinheit Textur-Safari, um ein Gefühl für die haptische Qualität von Oberflächen zu erhalten.

Erarbeitung:
Eigener Betonguss
Nachdem die SchülerInnen den Baustoff Beton kennengelernt haben, gestalten sie selber mit dem Material. Die SchülerInnen erstellen ein Betonrelief, indem sie in einem Gefäss eine Schalung aus einem Material ihrer Wahl bauen. Die Formen werden mit Schnellzement gefüllt und nach dem Abbinden ausgeschalt. 

Die SchülerInnen haben zu Hause flache Schalen gesucht, in die später die Zementmischung gegossen wird. Je nach Beschaffenheit der Form werden sie beim Ausschalen zerstört. Auf den Boden der Schale wird aus einem frei wählbaren Material eine Schicht eingelegt, die dem Betonrelief die Form gibt. Dafür eigenen sich alle Hilfsmaterialien, die sich nicht mit dem Zementgemisch verbinden. Poröse oder klebende Materialien müssen mit Öl oder Fett isoliert werden. Als Schalungsschicht eignen sich auch Ton oder Plastilin. Darin eingeritzte Werkzeugspuren erscheinen als erhabene Formen im Relief. Auch natürliche Materialien wie Blätter, raues Holz, Muscheln usw. eigenen sich gut. Stark strukturierte Schalungsmaterialien ergeben interessante Oberflächen.

In die fertige Schalung wird das Sand-, Zementgemisch eingegossen und durch rütteln verdichtet. Schnellzement erfordert extrem schnelles Arbeiten, vorteilshafter ist normaler Zement, der aber einen ganzen Tag zum erstarren und eine ganze Woche zum reifen braucht. In die frische Zementmischung wird ein Stück Maschendraht als Bewehrung gegen brechen eingelegt. in die Rückseite wird ein gebogener Draht eingelegt, an dem das Relief später aufgehängt werden kann.

Weiterführende Ideen: 

  • Vereinfachung: Fertige Formen als Schalung verwenden und einfetten.
  • Fotografie: Aufnahmen von Beton im eignen Wohnumfeld können das Bewusstsein für den Baustoff stärken.
  • Produktdesign: Mit eigenen Schalungen experimentieren und eigene Betonobjekte kreieren. (z.B. Kerzenhalter, Eierbecher, Lampe…)
  • Farbe: Je nach Objekt kann das fertige Produkt bemalt werden. (Keine organischen Pigmente verwenden)
Voraussetzungen
  • 1 – 2 Stunden für den Input.
  • 3 Stunden für den Bau der Schalung und den Guss.
  • Erstarrungs- und Erhärtungszeit gemäss Material.
  • 1 Stunde für das Ausschalen.
  • 1 Stunde für das Fertigstellen.
Materialien
  • Formen für die Schalung
  • Material für die Schalung, z.B. Ton, Plastilin, Naturmaterialien…
  • Speiseöl zum Einfetten, evtl. Pinsel
  • Spachtel
  • Beton / Zement
  • Klarsichtfolie
  • Maschendraht
  • Draht
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