Farbsafari
Farbe ist auch in der Architektur eines der wichtigsten Gestaltungsmittel. Sie tritt als Eigenfarbe der Materialien auf oder als zusätzlich aufgebrachte Farbe. Auf einer Farbsafari zeigt sich, wie stark Farbe Bauten prägt.
Die Einheit stammt aus dem Lehrmittel “Bauten, Städte, Landschaften”
Autoren: Hansjörg Gadient, Judith Gross; Autorin der Einheit: Ems Toxler; Kurzfassung: Anouk Urben
3. Zyklus (Alter 12 – 15 Jahre)
Material und Verfahren
- können Farben nach Helligkeit, Farbton und Sättigung nuanciert mischen und gezielt einsetzen. können Farbverläufe und Farbbeziehungen entdecken, aufeinander abstimmen und einsetzen. [BG.2.B.1 2c]
- https://v-fe.lehrplan.ch/index.php?code=a|7|1|2|2|1 [BG.2.B.1 2d]
- können Objekte und Stoffe aus der Alltagswelt sammeln und nach Material, Gestalt, Beschaffenheit, Farbe und Verwendungszweck ordnen (z.B. Spielzeug, Werkzeug, Haushaltgegenstände, Baumaterialien). [NMG.3.3 1c]
- können Farbkombinationen entwickeln und die Farbwirkung gezielt einsetzen (z.B. Sättigungskontrast, Farbtypanalyse). [TTG.2.C.1 3c]
- Die SchülerInnen sind für die Farbgebung in ihrer gebauten Umwelt sensibilisiert. Ihr Farbempfinden ist gestärkt.
- Die SchülerInnen können durch genaues Beobachten Farben mischen.
Input:
Die Lehrperson zeigt den SchülerInnen Farbmuster aus einem Fachgeschäft. Damit wird die Vielfalt der Farben aufgezeigt und wie man präzise eine Farbe finden kann, indem man das Farbmuster auf eine Farbfläche legt und vergleicht.
Als Vorübung suchen sich die SchülerInnen im Klassenzimmer einen beliebigen Gegenstand und untersuchen ihn nach Farben. Welche Farben kommen vor und wie ist das Verhältnis. Sie mischen alle Farben nach und tragen sie flächig auf A5 im richtigen Verhältnis auf. D.h. wenn der Gegenstand hauptsächlich gelb ist und die Details blau und orange, dann wird fast das ganze Blatt gelb angemalt und das Blau und Orange werden mit einer dünnen Linie vermerkt. Zum Schluss können alle Gegenstände ausgelegt werden und die SchülerInnen müssen herausfinden, welche Farbfelder zu welchem Gegenstand passen.
Erarbeitung:
Nach dem gleichen Prinzip werden nun Gebäude analysiert. Welche Farbe haben die Fassaden, die Fensterläden, die Türen usw. Die SchülerInnen suchen sich am Wohnort ein Gebäude aus und machen erste Farbanalysen. Wenn das Material vorhanden ist, können die SchülerInnen die Übung vor Ort machen mit Farbpaletten und Unterlagen. Eine andere Möglichkeit wäre, die Fassaden zu fotografieren und die Übung im Schulzimmer auszuführen. Die Originalfarbe wird sich jedoch dadurch verändern.
Das A4 Blatt kann im Vorfeld mit Bleistift in passende Flächen gegliedert werden und mit den gemischten Farben angestrichen werden. Bevor die Farben aufgetragen werden, sollen sie zuerst auf einem Probepapier getestet werden, da sich die Farbe auf dem Papier nochmal ändert.
Die fertigen Farbsafaribilder können neben die Fotografien der Fassaden aufgehängt werden.
Weiterführende Ideen:
- Die SchülerInnen wählen sich eine Farbe und gehen auf Farbsafari. Dabei suchen sie an Bauten ihrer Umgebung diese Farbe in ihren verschiedenen Tönen und dokumentiere ihre Funde als nachgemischte Gouache-Töne.
- Die Farbsafari kann auch als Materialsafari umgesetzt werden, wie zum Beispiel Beton oder Holz.
- Auch Pflanzen eignen sich für eine Farbsafari. So kann zum Beispiel der Farbe Grün in den Blättern von Pflanzen nachgegangen werden. Dafür eignen sich Gärten, Parkanlagen oder Friedhöfe, wo sich viele Pflanzen mit sehr unterschiedlichen Blattfarben finden.
- Die SchülerInnen wissen, wie man Farben mischt.
- 2 Lektionen für Vorübung
- 3 Lektionen für Farbsafari an Fassaden
- weitere Lektionen für Fortsetzungen
- starkes weisses Zeichenpapier (A5 und A4)
- Gouache-Farben
- Pinsel
- Farbmuster aus Malergeschäft
- evtl. Fotoapparat
Hansjörg Gadient, Judith Gross
Stephanie Ball
Hochparterre, Verlag für Architektur, Planung und Design (Hg.)
bilding. Kunst- und Architekturschule
Thea Rauch-Schwegler (Hg.), ETH Wohnforum
Katrin Sutter, Louis Limacher, Philip Blum (Reg.)
Michèle Bonard, Mix&Remix (Ill.)
Heidrun Petrides
SRF
dérive – Verein für Stadtforschung (Hg.)