Megacities – schrumpfende Städte: Zwei Seiten einer Medaille?
Gegensätzliche Tendenzen charakterisieren den Prozess der Stadtentwicklung seit der Mitte der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. So wachsen einerseits weltweit Metropolen zu Megastädten an – etwa die Hälfte der Weltbevölkerung wohnt derzeit in Städten –, andererseits ist das Schrumpfen ehemaliger Industriestädte in den Industriestaaten zu beobachten. Als Ursachen für beide Phänomene werden die Globalisierung und der demographischer Wandel angesehen.
Diese Unterrichtseinheit stammt aus der Publikation «Baukultur – Gebaute Umwelt. Curriculare Bausteine für den Unterricht» der Wüstenrot Stiftung. Dies ist eine Unterrichtseinheit im Fach Geographie für die Sekundarstufe II.
Autorin: Wüstenrot Stiftung
Gymnasium
Natur, Mensch, Gesellschaft
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Die Themen „Megastädte” und „Schrumpfende Städte/ Shrinking Cities” stehen im Fokus.
1. Anregungen für die Arbeit in der Expertengruppe „Megastädte“:
- Einigen Sie sich auf ein Beispiel einer Megastadt(z.B. Mumbai, Mexiko City)
- Recherchieren Sie mit Hilfe der angegebenen Literatur undLinks und stellen Sie entsprechende Materialien für Ihre Arbeit zusammen.
- Definieren Sie folgende Begriffe: Verstädterung/Urbanisie-rung, Megacity, Ursachen des Bevölkerungswachstums in den Megacities, funktionale Primacy, Global City, Segregation, Slums und verdeutlichen Sie diese Begriffe an dem von Ihnen gewählten Beispiel.
- Untersuchen Sie aktuelle Ansätze zur Überwindung ökonomi- scher und ökologischer Probleme in Megacities (z.B. die Pro- gramme Future Megacities, die Ziele der Agenda 21) und ordnen Sie die einzelnen Ergebnisse in kurz-, mittel- und lang- fristige Problemlösungen.
- Welche weiteren Veränderungen müssten Ihrer Ansicht nach greifen, um „den weltweiten Verstädterungsprozess in eine nachhaltige Richtung zu lenken.“ (Peter Götz, Präsident von Global Parlamentarian on Habitat)?
2. Anregungen für die Arbeit in der Expertengruppe „Schrumpfende Städte“/Shrinking Cities
- Informieren Sie sich mit Hilfe der Webseite des Projekts„shrinkingcities“ über den globalen Kontext des Phänomens der schrumpfenden Städte.
- Einigen Sie sich auf zwei Beispiele schrumpfender Städte ausunterschiedlichen Kontinenten (z.B. Detroit, Halle).
- Entwickeln Sie Indikatoren für den Begriff „Schrumpfende Stadt“.
- (Exkurs): Vergleichen Sie Ursachen für das Schrumpfenvon Städten in den alten und neuen Bundesländern.
- Verdeutlichen Sie an den von Ihnen ausgewählten BeispielenMöglichkeiten der nachhaltigen Entwicklung in derzeit schrumpfenden Städten (z.B. Abriss, Rückbau, Neubelebung).
3. Anregungen für die Arbeit in den Quergruppen
- Informieren Sie sich gegenseitig über Ihre jeweiligen Ergebnisse. Diskutieren Sie festgestellte Gemeinsamkeiten und Unter- schiede hinsichtlich der Phänomene, Ursachen und Perspektiven von Megacities und schrumpfenden Städten und prüfen Sie, ob und inwiefern man von „zwei Seiten einer Medaille“ sprechen kann. Halten Sie Ihre Ergebnisse in einem Handout fest. Vertiefung: Erstellen Sie eine Präsentation, die Sie an einem Projekttag Ihrer Schule einsetzen können.
4. Exkurs
- Klären Sie den Begriff „second cities“ mit Hilfe der Inter- netseite der Stadt Mannheim. Vergleichen Sie die Indikatoren der „second cities“ mit denen schrumpfender Städte und prüfen Sie deren Anfälligkeit für Erscheinungen des sozialen und öko- nomischen Verfalls.
Das Arbeitsvorhaben erfolgt in mehreren Unterrichtsstunden, in denen sich die SuS in arbeitsteiliger Gruppenarbeit mit jeweils einem Teilaspekt befassen. Im Sinne des kooperativen Lernens sollen in einem zweiten Schritt die Expertinnen für die jeweiligen Teilaspekte ihre MitschülerInnen über ihre Ergebnisse informieren (Quergruppen). Gemeinsam diskutieren die Lernenden danach die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden für die beiden bearbeiteten Phänomene und formulieren eine strukturierte Antwort auf die im Thema enthaltene Frage. Die Ergebnisse sollen auf einem Handout festgehalten werden.
– Bundesministerium für Bildung und Forschung, Die urbane Wende: Forschung für die nachhaltige Entwicklung für die Megastädte von morgen, 23.10.2003, Referat 622— Bundeszentrale für politische Bildung, Megastädte http://www.bpb.de/themen/TFUJPW,0,0,Megast%E4dte.html
– Bundeszentrale für politische Bildung, Stadt und Gesellschaft http://www.bpb.de/themen/V4EMT8,0,0,Schrumpfende_St%E4dte.html
– Fundamente, Geographie Oberstufe, Klett Verlag 2008.
– Future Megacities. Megastädte von morgen (gefördert vom Bundesminsiterium für Bildung und Forschung) http://www.future-megacities.org/seiten/projekte/projekte-de.aspx
– Kraas & Nitschke, Megastädte als Motoren globalen Wandels.
– Neue Herausforderungen weltweiter Globalisierung, 2006 http://www.gc21.de/ibt/alumni/ibt/docs/urbanisierung-kraas-nitschke.pdf
– Schrumpfende und wachsende Städte in Deutschland, aktuelle Fassung von 2011
– Projekt Schrumpfende Städte http://www.shrinkingcities.com
– Spreitzhofer, Günter, Megacities: Zwischen (Sub)urbanisierung und Globalisierung, Online-Akademie der Friedrich-Ebert-Stiftung, http://www.fes-online-akademie.de/modul.php?md=7&c=texte&id=162
– http://Terra, Erdkunde, Ausgabe N, Klett Verlag 2011. — Second City
– http://www.mannheim.de — Stadtplan Zentrum Mannheim
– http://www.hot-map.com/Mannheim
Marie Dorléans
Franziska Knupper, Alissa Scheunemann, Stefanie Schneider et.al. (Reg.)
Linda Wolfsgruber, Florian Albrecht
Hubert Bächler, Daniel Müller
Marco Hüttenmoser
Claudio Fredo Ignazio Landolt
Ana Teresa Burgueno Hopf, Bjarne Lotze
Carin Camathias, Manuel Thalmann (Reg.)
Karina Queijo, Nicole Bauermeister, Catherine Louis (Ill.)
Office cinématographique de Lausanne