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Türen, Tore, Treppen

Womit sich ArchitektInnen intensiv und lange auseinandersetzten, nimmt der Passant oft als selbstverständlich zur Kenntnis. Beim bewussten Hinschauen zeigen sich jedoch die architektonische Vielfalt und die Ideen dahinter. Alleine in einer Ortschaft gibt es unzählige verschiedene Fenster, Türen, Tore, Fassaden und alle haben unterschiedliche Formen und Funktionen. Die intensive Auseinandersetzung mit einem bestimmten Element schult den architektonischen Blick auf die eigene Umgebung.

Die Einheit stammt aus der Zusammenarbeit mit der PH SG

Autoren: David Häberli, Anouk Urben

Lernziele
  • Die SchülerInnen können gestalterische und technische Zusammenhänge an Objekten wahrnehmen und reflektieren.
  • Sie können eine Recherche zu symbolischen und funktionellen Aspekten von Bauwerken durchführen und deren Ergebnisse präsentieren.
  • Sie können die Funktion und das Design ihrer fotografierten Objekte zielgerichtet untersuchen und präsentieren.
Inhalte

Die SchülerInnen durchqueren mit Kamera und Ortsplan ausgerüstet ihre Umgebung und fokussieren sich auf ein bestimmtes Bauelement. Dieses halten sie fotografisch und geografisch fest und kehren mit einer vielfältigen Sammlung an Fotografien zurück ins Klassenzimmer, wo die Elemente untersucht, sortiert und dokumentiert werden.

Vorgehen

Input:
Um die Bauelemente sinnvoll miteinander zu vergleichen, soll die Fotoserie des ausgewählten Aspekts einen dokumentarischen Charakter aufweisen. Als Beispiel können die Fotografien von dem Künstlerpaar Bernd & Hilla Becher gezeigt werden. Die Kamera soll daher frontal auf das Motiv gerichtet werden und der Ausschnitt des Bildes bewusst gewählt werden.

Um die Handhabung der dokumentarischen Fotografie vorgängig zu üben, werden die SchülerInnen zu zweit einen von der Lehrperson ausgewählten Aspekt (z.B. Bank, Abfalleimer, Stühle)  auf dem Schulareal erfassen. Dazu lesen sie das Merkblatt – Grundlagen des Fotografierens genau durch und erstellen eine erste Serie mit ihrer Handykamera oder einer Fotokamera. Die abfotografierten Objekte werden auf dem Plan des Schulareals festgehalten.

Zurück im Zimmer werden die Fotografien am Computer ausgewertet und auf ihre Qualität geprüft. Die Objekte werden miteinander verglichen und als kleine Serie dokumentiert. Die Beobachtungen und Erfahrungen werden schriftlich festgehalten und in Gruppen ausgetauscht. (Arbeitsblatt 1)

Erarbeitung:
Nach dieser Vorübung wählen die SchülerInnen einen der folgenden Bauelemente zur intensiven Auseinandersetzung:

  • Türen
  • Fenster
  • Treppen
  • Tore
  • Balkon
  • Lauben/Wintergärten
  • Zäune

Eine Start- und eine Schlusszeit wird für die Aufgabe festgelegt. In diesem Zeitraum suchen die SchülerInnen in 2er Gruppen in ihrem Ort möglichst viele verschiedene Elemente, die ihrem Thema entsprechen. Jede Fotografie muss im Ortsplan vermerkt werden für die anschliessende Dokumentation.

Zurück im Klassenzimmer werden die Fotografien aussortiert und geordnet. Die Fotoserie kann unter folgenden Aspekten untersucht und gruppiert werden:

  • Alter/ Epoche
  • Form
  • Funktion
  • Lage im Ort
  • Lage im Kontext mit der Fassade

Die Beobachtungen und Gruppierungen sollen begründet und schriftlich festgehalten werden und zum Schluss der Klasse präsentiert werden. (Arbeitsblatt 2)

Weiterführende Ideen:
Plakatgestaltung
Gestaltung eines Plakats aus allen Fotografien des selben Motivs. Es soll auf eine spannende Komposition geachtet werden. (Bsp.: the doors of Dublin)

Collage der eigenen Fassade
Anhand der abfotografierten Elemente der ganzen Klasse kreieren die SchülerInnen persönliche Häuserfronten. Durch die Zusammensetzung einer Tür, Fenster, Tore, Treppen und Balkone lassen sich unterschiedliche Fassaden gestalten. Wichtig dabei ist die passende Wahl der Elemente. Durch Kopieren lassen sich die Elemente vermehren und die Grössenverhältnisse variieren.

Tür zu Fenster
Zu jedem Fenster suchen die SchülerInnen die passende Tür im Ort. Einerseits kann man sich an den Türfotografien der MitschülerInnen bedienen, andererseits kann man sich im Ort umsehen und gezielt eine passende Tür auf das fotografierte Fenster suchen. Zurück im Klassenzimmer wird das Gegenstück ausgedruckt und zusammen mit der Fensterfotografie aufgeklebt. Eine schriftliche Begründung für die Wahl der Tür ist beizulegen.

Fachgespräch
Die Lehrperson lädt eine Fachperson ein, die sich mit den Gebäuden im Ort auskennt. Diese kann Aufschluss geben über die historische Einteilung der Elemente und die Veränderung der Funktion im Laufe der Zeit.

Von der Skizze zum Modell
Aus einer selbstgewählten Fotografie wird mit Hilfe von Transparentpapier eine Skizze angefertigt. Dabei wird das Objekt auf das Wesentliche reduziert. Anhand dieser Skizze wird aus Karton ein Modell gebaut. Für die Vereinfachung der Dreidimensionalität kann vorab ein Relief erstellt werden. (Arbeitsblatt 3)

 

Voraussetzungen
  • Vorübung: 3 Lektionen
  • Erarbeitung: 6 Lektionen
  • Zusätzliche Lektionen für weiterführende Ideen
Materialien
  • Kamera (Handy oder Fotokamera)
  • Ortsplan
  • Plan des Schulareals
  • Notizmaterial
  • evtl. Stativ
  • Merkblatt – Grundlagen des Fotografierens
  • Farbdrucker
  • evtl. Modellbaumaterial
  • Transparentpapier
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