Startseite Unterrichtseinheiten Vermittelnde Bibliothek Veranstaltungen News Über uns Projekte
Netzwerktagungen Brennpunkt Baukulturelle Bildung Vernetzung Grundlagen Stimmen Stellungnahmen

Wo lebst du?

(Bild: Suntrip 2013)

«Wenn du in der Stadt lebst, gehen deine Eltern manchmal mit dir auf dem Land spazieren, um frische Luft zu schnappen. Wenn du auf dem Land lebst, nehmen sie dich dafür mit in die Stadt um einzukaufen, zum Arzt zu gehen, ein Theater zu besuchen oder dich zur Schule zu begleiten. Manche Menschen mögen die Stadt, um dort zu leben, zu spazieren oder als Touristenziel. Andere mögen die Stadt nicht.» (übersetzt aus La città a piccoli passi)
Bist du gerne in der Stadt? Wo würdest du im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung lieber leben, in der Stadt oder auf dem Land? Wo lebst du?

Das Themendossier «Wo lebst du?» wurde mit inhaltlicher  Unterstützung der in der Romandie aktiven Organisation Ecoparc realisiert.

Zyklus
1. Zyklus (Alter 4 – 8 Jahre)
2. Zyklus (Alter 8 – 12 Jahre)
3. Zyklus (Alter 12 – 15 Jahre)
Sek II
Themenbereich
Partizipation
Nachhaltigkeit
Raumplanung
Stadtentwicklung
Stadt
Dorf
Öffentlicher Raum
Fachbereich
Räume, Zeiten, Gesellschaften
Natur, Mensch, Gesellschaft
Dauer
Einzelne Lektionen
Lektionsreihen
Exkursion
Schulreise
Sonderwoche
Workshop
Betreuungsempfehlung
Ohne Experten
Mit Experten
Sprache
Deutsch
Französisch
Italienisch
Kanton
Ganze Schweiz
Region und Städte
Ganze Schweiz
Lernziele

BNE-Kompetenzen

In Städten und Dörfern kommen die ökologischen, sozialen, wirtschaftlichen und zeitlichen Herausforderungen auf engem Raum zusammen, weshalb eine Auseinandersetzung mit diesem Thema systemisches Denken verlangt. Zudem entstehen Zukunftsvisionen häufig in Bezug auf Städte und Dörfer. Antizipation und Kreativität helfen hierbei. Die Umsetzung allfälliger Massnahmen erfordert von der Bevölkerung Kooperation und Partizipation. Ganz abgesehen davon, dass das 

Inhalte

BNE-Fragen zeichnen sich durch ihre Komplexität aus. Das bedeutet, dass die Antworten weder richtig noch falsch sind, sondern diskutiert werden müssen. Diese Fragen können daher als Grundlage für Diskussionen, Aktivitäten, Projekte oder Ähnliches in der Klasse oder in der Schule dienen. Der Rückgriff auf die Vorstellungen der Lernenden hilft dabei, um z. B. einen Prozess einzuleiten/abzuschliessen oder den zurückgelegten Weg, die gemachten Lernerfahrungen und die ausgeübten BNE-Kompetenzen zu beurteilen.

  • Was macht eine Stadt, ein Dorf oder ein Quartier nachhaltig?
  • Was macht das Leben in der Stadt, einem Dorf oder einem Quartier wertvoll?
  • Wie sieht deine Stadt, dein Dorf oder dein Quartier in 30 Jahren aus?
  • Was haben dein Wohnort und beispielsweise New York gemeinsam?
  • Was passiert mit Dörfern, wenn Menschen von diesen in Städte wegziehen?
  • Welche Massnahmen ergreifen Städte und Dörfer bereits heute, um nachhaltiger zu sein?
  • Warum wachsen Städte im globalen Süden besonders schnell?
  • In welchen Lebensbereichen kannst du ohne Energie oder Strom gut leben?
  • Wie gelingt ein nachhaltiges Leben?
  • Wo möchtest du gerne leben, in der Stadt oder auf dem Land?
  • Wie können Städte oder Dörfer lebenswerter werden?
Vorgehen

Umsetzung im Unterricht

Das Thema eignet sich für alle Schulstufen. Auf den unteren Stufen empfiehlt sich aufgrund des Lebensbezugs ein Fokus auf den Wohnort oder Schulbezirk. Grundsätzlich findet das Thema seinen Platz in verschiedenen Fächern. Im Geografie- und Geschichtsunterricht kann die Entwicklung der Stadt/des Dorfs behandelt und entsprechende Zukunftsvisionen können im Zeichenunterricht visuell umgesetzt werden. Und ein Orientierungslauf im Sportunterricht ermöglicht einen anderen Blickwinkel auf den Ort. Für den Unterricht bestehen viele Ideen:

  • Den eigenen Lieblingsort beschreiben und das Besondere an ihm begründen.
  • Anhand von Interviews mit älteren Personen recherchieren, was sich in den letzten 30 Jahren im Ort verändert hat.
  • Eine Karte studieren und überlegen, welche Einrichtungen wo fehlen oder zu weit entfernt sind.
  • Den Verkehr im Ort beobachten und Änderungsvorschläge diskutieren.
  • In Form einer Umfrage ermitteln, welche maximale Entfernung Menschen bereit sind, mit dem Fahrrad zu fahren oder zu gehen.
  • Zukunftsszenarien gestalten (zeichnerisch, literarisch).
  • Durch einen Orientierungslauf den Ort erkunden.
  • Darüber diskutieren, warum die grössten Städte der Welt zu ebendiesen wurden.
  • Herausfinden, welche Primatstädte - das heisst Städte, die mindestens ein Merkmal aufweisen, das keine Stadt weltweit im selben Ausmass teilt - es gibt. Welche ist am dichtesten besiedelt? Welche ist die grösste? Die höchste? Die schmutzigste?
  • Dicht besiedelte Gebiete mit weniger dicht besiedelten Gebieten vergleichen.
  • Die eigene Gestaltung und Entwicklung des eigenen Orts übernehmen, um sie nachhaltiger zu machen.
  • Lösungen überlegen, um Hitzeinseln in Städten zu vermeiden. Diese Lösungen anschliessend mit der zuständigen Behörde besprechen.

 

Umsetzung in der Schule

Da alle Lernenden in einem Ort leben, besteht ein direkter Bezug zwischen dem Thema und ihrer Lebenswelt. Sie wissen aus eigener Erfahrung, mit welchen Problemen Städte/Dörfer zu kämpfen haben. Verkehrsprobleme sind vielerorts offensichtlich, ebenso wie der Mangel an Grünflächen in Städten und der Mangel an Dienstleistungen in Dörfern. Die Schule kann bei der Auseinandersetzung mit dem Thema helfen:

  • Planung eines öffentlichen Anlasses, an dem Klassen ihre Projekte zur nachhaltigen Gestaltung des Orts vorstellen und mit dem Publikum (und der örtlichen Behörde) diskutieren.
  • Organisation einer Stadt- bzw. Dorfbesichtigung für die Gemeindeverwaltung und Eltern, an welcher die Lernenden ihre Ideen vorstellen.
  • Organisation einer (Foto-)Ausstellung über die Kuriositäten der Weltstädte (z.B. Ausstellung über Primatstädte).
Voraussetzungen

BNE hilft, die Komplexität eines Themas aus nachhaltiger Perspektive besser zu verstehen. Eine inhaltliche Grundlage erweist sich dafür als unabdingbar. Die folgenden Texte bieten dafür einen Überblick über ausgewählte Aspekte des Themas. Da die meisten Menschen (in Zukunft) in städtischen Gebieten leben werden, liegt der Fokus des Hintergrundwissens auf den Städten. Die Ausführungen betreffen letzten Endes jedoch alle Menschen auf der Erde, egal, wo sie leben. Deshalb bietet sich die Auseinandersetzung des Themas im Unterricht oder in der Schule an.

Städte und Gemeinden

Eine Gemeinde mit mehr als 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist eine Stadt. Ab 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern eine Grossstadt. Gemäss einer Definition der Vereinten Nationen (UN) von 1998 umfasst die Agglomeration den zentralen Kern der Stadt und das dicht besiedelte Umland ausserhalb der Stadt, das direkt an diese grenzt. Mehrere Städte oder Vorortsgemeinden können einen Agglomerationsgürtel bilden (Definition von Agglomeration im Historischen Lexikon der Schweiz). In einer Metropole leben mehr als eine Million Menschen, in einer Megalopolis oder Megastadt mehr als zehn Millionen. 1975 existierten drei Megastädte, Tokio, Mexiko-Stadt und New York. Bis heute stieg die Zahl auf mehr als 30. Die UNO schätzt die Zahl bis 2030 auf mehr als 40.
In den letzten Jahrzehnten sind die Städte so stark gewachsen, dass sie buchstäblich zu kolossalen Agglomerationen, Metropolen verschmolzen. Die lokalen Verwaltungen hatten Mühe, genaue Grenzen zu ziehen. Deshalb lässt sich der Begriff Stadt nicht mehr so leicht definieren, zumal die Definition von Land zu Land variiert. Die heute fünf bevölkerungsreichsten Städte der Welt sind: Tokio, Jakarta, Dehli, Guangzhou (oder Kanton) und Mumbai.
In der Schweiz gibt es sechs grosse Städte, nämlich Zürich (421 878 Einwohnerinnen und Einwohner), Genf (203 856), Basel (173 863), Lausanne (140 202), Bern (134 794) und Winterthur (114 220). Metropolen gibt es keine. In Deutschland hingegen vier, namentlich Berlin, Hamburg, München und Köln.

 

Weltweite Verteilung

Immer mehr Menschen leben in Städten und Ballungsräumen. Bis 2050 betrifft dies wohl zwei Drittel der Bevölkerung. Das Jahr 2008 erwies sich als historisch: Die Zahl der Stadtbewohnerinnen und -bewohner überstieg erstmals die der Landbevölkerung. Neben der natürlichen Zunahme der Stadtbevölkerung siedeln weltweit täglich Zehntausende von Menschen vom Land in die Stadt über. Deshalb gilt das 21. Jahrhundert als das Jahrhundert der Städte.
Während des moderaten Bevölkerungswachstums in den Städten der Schweiz und Europa in den letzten 50 Jahren steigt es in Asien und Afrika derzeit stark. Das zeigen die beiden Grafiken aus der Ausgabe 6/2018 der "Praxis Geographie" zum Thema "Urbane Herausforderung".

Auch die Grösse der Städte nimmt voraussichtlich weiter zu. Prognosen zufolge wird es bis 2030 neue städtische Gebiete geben, die so gross wie Frankreich, Deutschland und Spanien zusammen sind, also etwa 1,5 Millionen Quadratkilometer. In diesen städtischen Regionen leben mehrere zehn Millionen Einwohnerinnen und Einwohner, d. h. sie sind bevölkerungsreicher als die meisten Staaten. Eine solche Entwicklung zeigt sich bereits in vielen asiatischen, afrikanischen und südamerikanischen Städten, wo ein grosser Teil der Bevölkerung in Vierteln ohne Dienstleistungen, den Slums, lebt.

 

Wo die Schweizer Bevölkerung lebt

Nicht einmal acht Prozent der Schweizer Gemeinden gelten als Städte, dabei beherbergen sie rund 85 Prozent der Bevölkerung. In den 1930er Jahren war es nur ein Drittel. Vor allem in den stark urbanisierten Gebieten der Schweiz, namentlich in Zürich, Genf, Basel, Bern und Lausanne, lebt fast die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Dort profitiert sie von Dienstleistungen, kulturellen Angeboten und einer hervorragenden Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz. 

Gemäss Bundesamt für Statistik (BFS) zählte die Schweiz am 1.1.2023 2136 Gemeinden. Dass die Zahl in den letzten Jahren zurückging, liegt an den Eingemeindungen und Fusionen. Von den über 2000 Gemeinden gelten 170 als Städte.

Städte sind Zentren des gesellschaftlichen Lebens. Sie haben sich in der Regel an einem gut erschlossenen Ort (Wasserwege) entwickelt und erfüllen zentrale Funktionen. Zu diesen Funktionen gehören Verwaltungsaufgaben und Dienstleistungen für die Bevölkerung der Agglomeration. Auch Dörfer haben eine ähnliche zentrale Funktion, nur in kleinerem Massstab. In diesen steht meist eine Schule, ein Geschäft oder eine andere öffentliche Begegnungsstätte. Viele Geschäfte in kleinen peripheren Dörfern mussten aufgrund des demografischen Wandels schliessen.
Rund 85% der Schweizer Bevölkerung lebten 2021 gemäss BFS in städtischen Gebieten, wobei der Anteil der Bevölkerung zwischen 20 und 64 Jahren in den grossen Städten (> 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner) mit 63% besonders hoch war. Seit der Jahrtausendwende haben die Städte wieder an Attraktivität gewonnen, mit einem durchschnittlichen Wachstum der Wohnbevölkerung von 0,5 Prozent pro Jahr bis 2021. Und dies, obwohl die Schweizer lieber in Dörfern leben. Das geht aus dem Schlussbericht des Forschungsprogramms "Raumansprüche von Mensch und Natur" hervor (Raumansprüche von Mensch und Natur der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) 2015). Gleichzeitig warnt der Bericht vor einem unkontrollierten Wachstum der Dörfer, die dadurch ihren grössten Trumpf, die Nähe zur Natur, verlieren würden.
Städte sind dicht bebaute Gebiete. Während die Bebauungsdichte für die sechs grössten Schweizer Städte auf 46,6 % geschätzt wird, beträgt sie in Berggemeinden wie Zermatt 0,8 %, Arosa und Davos jeweils 2,1 % deutlich weniger. Für die gesamte Schweiz liegt die durchschnittliche Bebauungsdichte bei 7,9 Prozent. Auch die Bevölkerungsdichte in den Städten liegt deutlich höher als im Schweizer Durchschnitt. Nicht alle Städte sind gleich: Genf liegt mit 12.797 Einwohnerinnen und Einwohnern pro Quadratkilometer an der Spitze. Die Stadt Lugano hingegen zählt nur 822 Einwohnerinnen und Einwohner. Die höhere Bevölkerungsdichte in den Städten spiegelt sich laut Statistik auch in der durchschnittlich zur Verfügung stehenden Wohnfläche wider: Durchschnittlich lebt eine Person in der Schweiz auf 46,5 m2 Wohnfläche. In Grossstädten wie Genf beträgt die Fläche 36 Quadratmeter.

 

Unterschiedliche politische Agenden in städtischen und ländlichen Gemeinden

Ein Blick auf die politische Situation in den Schweizer Gemeinden zeigt: Mit der zunehmenden Grösse der Stadt steigt die Anzahl Frauen in der Politik und die politische Ausrichtung schlägt eher gegen links. Dieses Phänomen lässt sich seit 1980 beobachten und könnte damit zu tun haben, dass Städte politische, ästhetische und andere Trends auslösen. Die folgenden Grafiken belegen die politische Polarisierung zwischen städtischen und ländlichen Gebieten.

 

Hitzeinseln

Zu den verschiedenen Herausforderungen, mit denen die Gemeinden konfrontiert sind (Verkehr, Mobilität, Energie- und Wasserversorgung usw.), gehört auch das Problem der "Hitzeinseln". Im Sommer wird die Hitze in Städten und Ballungsräumen manchmal unerträglich. Die vielen versiegelten Flächen absorbieren die Sonnenstrahlung und überhitzen die Umgebung. Die erhöhte Erwärmung am Tag lässt die Stadt abends weniger abkühlen. Dies führt in städtischen Gebieten zu höheren Temperaturen als in grüneren Stadtrandgebieten.
Aufgrund des Klimawandels werden Hitzewellen immer häufiger, länger und heisser. Hitzetage und tropische Nächte gefährden bereits jetzt die Gesundheit der Bevölkerung. In Ballungsräumen und Städten werden die Auswirkungen der hohen Temperaturen durch Hitzeinseln noch verstärkt. Für ältere, kranke und pflegebedürftige Menschen sowie für Kleinkinder können Hitzewellen sogar tödlich sein. Mit den hohen Temperaturen nimmt auch die Ozonkonzentration in der Luft zu. Die mit der sommerlichen Hitzewelle verbundene hohe Ozonbelastung führt zu Atemwegserkrankungen und beeinträchtigt die Lungenfunktion. Bei hohen Temperaturen steigt auch das Risiko von Lebensmittelvergiftungen, da die Lagerfähigkeit verderblicher Lebensmittel abnimmt.
Im Rahmen der Stadtentwicklung ist die zentripetale Entwicklung eine der wichtigsten Massnahmen, um der Zersiedelung entgegenzuwirken. Mit der knappen Ressource Boden muss sparsam umgegangen werden und auf der begrenzten Siedlungsfläche müssen mehr Menschen und mehr Aktivitäten untergebracht werden. Dieses Vorhaben gelingt nur im Einklang mit der Eindämmung des Hitzeinselphänomens. Die Anpassung der Städte an den Klimawandel gelingt also nur, indem Lösungsvorschläge für das Phänomen in die Siedlungsentwicklung miteinfliessen. Dass dies möglich ist, zeigen zahlreiche Beispiele, die bereits umgesetzt wurden. Aus ihnen wurden im kürzlich erschienenen BAFU-Dokument "Hitze in Städten" vielfältige Planungsgrundsätze, städtebauliche Leitlinien und Massnahmen zur Begrenzung von Hitzeinseln abgeleitet.

 

 Die Schweizer wollen auf dem Land leben

Schweizerinnen und Schweizer wollen in der Nähe einer zentralen Gemeinde oder eines Zentrums wohnen: Mehr als die Hälfte will nicht mehr als 20 Minuten mit dem öffentlichen Verkehr oder dem eigenen Fahrzeug in ein Zentrum fahren. Gleichzeitig ziehen es die meisten aber vor, auf dem Land zu leben. Für Personen mit hohem Einkommen spielt die Steuerbelastung bei der Wahl des Wohnorts eine deutlich geringere Rolle als für Personen mit mittlerem oder niedrigem Einkommen. Dies geht aus einer repräsentativen Umfrage von comparis.ch im Jahr 2022 hervor.

In Bezug auf den Wohnort träumen Schweizerinnen und Schweizer von der ländlichen Idylle. Befragt nach der bevorzugten Wohnform beim Kauf einer selbst genutzten Immobilie, liegen ländliche Gebiete (43%) klar vor der Agglomeration (31%) und vor allem der Stadt (26%).
Vor allem Befragte über 35 Jahre und Personen mit niedrigem Bildungsniveau (d.h. ohne Schul- oder Hochschulabschluss) würden eine Immobilie auf dem Lande bevorzugen und sich daher langfristig für diese Wohnform entscheiden.

 

Städte für eine nachhaltige Zukunft

Voraussichtlich leben weltweit bald mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten. Das zeigt sich am rasanten Wachstum vieler Städte und deren Ballungsräume, insbesondere in der südlichen Hemisphäre. Aus der Perspektive einer nachhaltigen Entwicklung entstehen dabei enorme Herausforderungen: Neben der Versorgung der Bevölkerung mit Nahrung, Wasser und Energie müssen auch die Abfalltrennung sichergestellt und Verkehrsprobleme gelöst werden. Auch die Dorfbevölkerung steht vor Problemen. Weil weniger Menschen auf dem Land leben, fehlen dort wichtige Einnahmen, um die höhere finanzielle Belastung bewältigen zu können. Ähnlich geht es gewissen Städten, die aufgrund der Deindustrialisierung mit wirtschaftlichen Problemen und einem Bevölkerungswachstum zu kämpfen haben.
Eine Vision, um die Herausforderungen in Städten zu meistern, ist die «Stadt der Zukunft». Diese Stadt zeichnet sich durch kurze Wege von der Wohnung zur Arbeit, zum Einkaufen und in der Freizeit aus. Als Vorbild dieser Vision dienen traditionelle Dörfer. Kurze Strecken werden zu Fuss oder mit dem Fahrrad zurückgelegt. Längere Strecken übernehmen öffentliche Verkehrsmittel. Und ein intelligentes Verkehrssystem sorgt für eine angemessene Verteilung des Verkehrs. Und weil deutlich weniger Autos in den Städten fahren, besteht das Potenzial für mehr Grünflächen und andere Treffpunkte. Dadurch löst sich auch das Problem mit den «Wärmeinseln» auf, die während der immer häufigeren Hitzewellen eine Bedrohung für die Gesundheit der Bevölkerung darstellen. Gut erschlossene und begrünte Flächen werten die Stadt also auf und geben der Bevölkerung eine dörfliche Lebensqualität. Deshalb verbringen die Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner dann auch ihre Freizeit vermehrt in der Stadt. Und um die Ausdehnung der Städte einzudämmen, gilt bereits jetzt das Gebot des verdichteten Bauens bzw. der Verstädterung nach innen.
Auf dem Land hingegen besteht die Möglichkeit, Dörfer ab einer bestimmen Grösse zusammenzulegen, um Synergien zu nutzen und so einen Grössenvorteil für unterschiedliche Bedürfnisse zu erlangen. Diese Fusionen führen zu Gemeinschaftsdörfern bzw. Ökodörfern.

Materialien

Im umfangreichen Themendossier können je Zyklus unterschiedliche passende Unterrichtseinheiten, Lernmaterialien, Ausserschulische Aktivitäten und Praxisbeispiele eingesehen und heruntergeladen werden.

In einer übergeordneten Anleitung finden Sie die Bezugspunkte zum BNE Unterricht, sowie ein aufbereitetes Hintergrundwissen zur Thematik.

Geo.admin.ch

Auf der Basis des Kartenviewers von geo.admin.ch wurden 2014 drei Unterrichtseinheiten für die Primarstufe zusammengestellt. Diese können von Lehrenden, entsprechend ihren Bedürfnissen im Schulalltag, beliebig abgeändert werden.

Gesundheitsförderung Schweiz

Gemeinden und Städte spielen eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung von Gesundheitsförderung und Prävention. Lokale Rahmenbedingungen können massgeblich zur Lebensqualität der Bevölkerung beitragen, sei es über geeignete Begegnungs- und Bewegungsräume, über partizipative Prozesse oder über Projekte, welche den sozialen Zusammenhalt sowie die körperliche und psychische Gesundheit fördern.

Schoolmaps.ch

Auf sCHoolmaps finden Lehrpersonen Ideen zum Einsatz von Geodaten in ihrem Unterricht. Die vielfältigen Materialien lassen sich in verschiedenen thematischen Kontexten und Fachbereichen einsetzen, von RZG über NMG und BNE bis hin zu Mathematik und Deutsch.

Vers la ville idéale (Horizons : la revue de la recherche Suisse ; n°132, mars 2023)

Dieses Dossier (FR) zeigt, wie Forscher*innen über die Städte der Vergangenheit und der Zukunft sprechen – und ob die Kluft zwischen Stadt und Land wirklich so gross ist, wie man denkt.

archijeunes

Verschiedene Unterrichtseinheiten sensibilisieren die Lernenden auf die Bedeutung der Raumplanung und -nutzung.

éducation21, FR / DE / IT