Landschaftsanalyse

Sehen – spüren – riechen: Der Charakter eines Ortes wird nicht nur durch seine optische Erscheinung bestimmt. Die jeweilige Geräuschkulisse, die Haptik der Materialien und die Topografie tragen ebenfalls dazu bei. Ausgangslage ist die Ortschaft wo sich das Schulhaus befindet. Anhand eines Beobachtungsformulars beschreiben die SchülerInnen verschiedene Eckpunkte der Umgebung. Durch diese Untersuchung lassen sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede feststellen, die man auf dem Stadtplan oder im Luftbild nicht erkennen würde.
Die Einheit stammt aus der Projektwoche “Stadt Land Hülle”
Autoren: Gerhard Weber, Petri Zimmermann; Kurzfassung: Anouk Urben
Gymnasium
Raumplanung
Infrastrukturbauten
Städtebau
Sprachen
- können zusammentragen und ordnen, welche unterschiedlichen Raumelemente (z.B. Bauten, Anlagen, Gewässer, Wälder) in der natürlichen und gebauten Umwelt vorkommen und deren Anordnung im Raum charakterisieren und dokumentieren (z.B. mit Skizzen, Plänen, Fotos). [NMG.8.1 2c]
- können erkunden, ordnen und dokumentieren, wie in verschiedenen Gebieten der näheren und weiteren Umgebung räumliche Merkmale (z.B. Bauten für verschiedene Zwecke, Anlagen für Verkehr, Freizeit, Ver- und Entsorgung) miteinander in Beziehung stehen und verflochten sind. [NMG.8.1 2e]
- kennen inhaltliche und formale Merkmale von dokumentierenden Textsorten (z.B. Lernjournal, Protokoll), um sie für das eigene Schreiben nutzen zu können [D.4.B.1 2e]
- können ihre Vorstellungen von städtischen und ländlichen Räumen darstellen, mit anderen vergleichen und hinterfragen. [RZG.2.3 3a]
Lektionsreihen
Deutsch
- Die Räumlichkeiten der Landschaft mit verschiedenen Sinnen wahrnehmen und beschreiben.
Input:
Die SchülerInnen schliessen die Augen und beobachten, was sie im Schulzimmer riechen, hören fühlen. Mit offenen Augen schauen sie, was sie vor sich sehen, rechts, links und hinter ihnen. Gibt es Unterschiede zu anderen Mitschülern? Nehmen alle dasselbe wahr, wenn sie sich im selben Klassenzimmer befinden?
Vorbereitung: Ein Kartenausschnitt des Schulorts wird gemeinsam angeschaut und besprochen. Das zu untersuchende Areal wird in sechs gleich grosse Felder eingeteilt, deren Eckpunkte von je einer Dreiergruppe erforscht werden soll.
Die Kleingruppen werden gebildet und die Rechtecke aufgeteilt. Mit Kamera, Beobachtungsformular, Schreibzeug und Kompass ausgerüstet, begeben sich die SchülerInnen zu ihrem Anfangspunkt.
Erarbeitung:
Ein Beobachtungsformular motiviert die SchülerInnen zur Wahrnehmung auf allen Sinnesebenen. Durch genaues Beobachten, Hören und Riechen öffnen sich ungewohnte Perspektiven auf die scheinbar vertrauten Orte.
Zusätzlich wird jeder Rasterpunkt mit je einem Foto in jede Himmelsrichtung dokumentiert. Jeder Ort wird somit nicht nur durch seine Position im Raster, sondern auch durch seine Umgebung definiert, die später anhand der Fotoserie mit der der andern Orte verglichen werden kann.
Durch die anschliessende Präsentation vor den Mitschülern fügen sich die einzelnen Analysepunkte zu einem Netz zusammen, das ganz unterschiedliche Aspekte des Untersuchungsareals beinhaltet. Durch die Art der Untersuchung lassen sich Gemeinsamkeiten und Gegensätze feststellen, die man auf dem Ortsplan oder Luftbild nicht erkennen würde.
Weiterführende Ideen:
- Foto- OL mit den Fotografien der SchülerInnen.
- Das Untersuchungsareal in einem Geländemodell (3 x 2,4 m) nachbauen, anhand der Beobachtungsinformationen. Die Höhenkurven für das topografisch exakte Abbild können aus Rollkork oder Wellkarton zugeschnitten.
3 – 4 Lektionen
- Beobachtungsformular
- Stifte
- Kamera
- Kompass
Turit Fröbe
Stadtverwaltung Cottbus
Steve Noon
Viola Gräfenstein
Historisches Lexikon der Schweiz (Hg.)
Inge Sauer, Christine Kretschmer
Thilo Reffert, Maja Bohn (Ill.)
Stadtrederei
BÖKWE mit bink
dérive – Verein für Stadtforschung